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Gesundheit und Medizin
Als Gebiss bezeichnet man die Gesamtheit der Zähne des Menschen. Es gehört zum Verdauungstrakt, hier beginnt die Kette der Verdauung durch spezialisierte Zähne im Oberkiefer und im Unterkiefer, die Zerkleinerung der Nahrung. Das menschliche Gebiss besteht aus 32 Zähne mit folgender Einteilung: Frontzähne mit Schneidezähne (Incisivi) und Eckzähne (Canini); Seitenzähne mit vordere Backenzähne (Prämolaren) und hintere Backenzähne (Molaren). Zu den hinteren Backenzähnen zählen auch die so genannten Weisheitszähne.
Den Zahn (Dens) unterteilt man in die Zahnkrone (Corona), die in der Mundhöhle sichtbar ist, in den Zahnhals (Collum oder Cervix), an dem das Zahnfleisch (Gingiva) ansetzt, sowie in die Zahnwurzel (Radix), die in den Zahnfächern (Alveoli dentales) des zahntragenden Teiles von Oberkiefer und Unterkiefer (Maxilla et Mandibula) liegt. Der Raum zwischen der Zahnwurzel und dem Knochen wird durch Bindegewebsstrukturen (Periodontinum) ausgefüllt, die teilweise gerichtet sind und den Verfestigungen, aber auch dem Anfangen des Kaudrucks dienen. Den Zahnhalteapparat (Parodontium) bilden alle Gewebsanteile, die sich an der Befestigung beteiligen, bei deren Schwund spricht man von einer Parodontose.
Das, was man im gesunden Gebiss äußerlich vom Zahn sieht, ist nur der Zahnschmelz (Enamelum), die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Das Wurzelgebiet wird außen vom Zement (Cementum) überzogen. Innen befindet sich an allen Anteilen das Zahnbein (Dentinum, Dentin), das gleichzeitig die Zahnhöhle (Cavitas dentis) begrenzt.
Der Weisheitszahn (Dens sapiens, Dens serotinus) ist der achte Zahn, ganz hinten im Kiefer des menschlichen Gebissess angelegt. Als dritter Molar (Mahlzahn, Backenzahn, Dens molaris) werden die Weisheitszähne bezeichnet, es handelt sich um die Zähne 18, 28, 38 und 48. In ihrer Form weichen Weisheitszähne häufiger von ihrer anatomischen Form ab. Sie kommen mit drei oder fünf Höckern und unterschiedlicher Anzahl der Wurzeln vor. Die Zahnwurzeln können miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen sein, was eine Entfernung des Zahnes ohne operativen Eingriff der Zähne erschwert. Im Oberkiefer besitzen die menschlichen Molaren drei oder mehr Wurzeln, dagegen haben im Unterkiefer die Molaren zwei Wurzeln. Bei etwa 50 Prozent der Menschen sind die Weisheitszähne nicht angelegt. Wenn Patienten keine oder nur geringe Beeinträchtigungen haben, bleiben die Weisheitszähne erhalten. Bei Problemen mit Weisheitszähnen sollte der Zahnarzt konsultiert werden. Probleme können sein: Schmerzen oder Taubheitsgefühl im Kiefer; irritiertes Zahnfleisch oder eine irritierte Zunge wenn der Weisheitszahn schief wächst; geschwollenes Zahnfleisch, weil ein Weisheitszahn in seiner Entwicklung gehemmt ist; Zahnengstand durch Platzmangel.
Wenn einer oder mehrere Weisheitszähne sich im Durchbruch befinden und sich das Zahngefüge verändert, ist der Kieferchirurg für das weitere Vorgehen zuständig. Grundsätzlich muss nicht jeder Weisheitszahn entfernt werden. Der Zahnmediziner rät erst zur Extraktion, wenn der Schaden größer als der Nutzen durch die Zähne ist. Die frühzeitige Entfernung des Weisheitszahnes in Abstimmung mit dem Zahnarzt und Kieferorthopäden stellt heutzutage in der ambulanten Chirurgie ein Standardeingriff dar.
Bei der Germektomie wird der Weisheitszahn als Zahnkeim bereits vor seinem Durchbruch operativ entfernt. Die entstandene Wunde wird durch chirurgische Nähte verschlossen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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