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Gesundheit und Medizin
Erkrankungen der Arterien können vielfältige Ursachen haben. Die wichtigsten Erkrankungen betreffen die Herzkranzgefäße, Gefäße die das Gehirn versorgen und die peripheren Blutgefäße. Atherosklerose ist die Hauptursache von arteriellen Gefäßerkrankungen, welche alle Abschnitte des Körpers betreffen. Erkrankungen der Arterien, die das Gehirn versorgen, nennt man zerebrovaskuläre Erkrankungen, die den Blutfluss durch die Arterien im Bauch reduzieren, werden als Bauchaortenaneurysma bezeichnet. Die Hauptursache degenerativer Gefäßwanderkrankungen ist die Atherosklerose.
Ein Aneurysma (Arterienerweiterung, arterielle Aussackung) ist eine Erweiterung des Querschnitts von Blutgefäßen infolge angeborener oder erworbener Veränderungen der Gefäßwand. Man unterscheidet zwischen dem echten Aneurysma (Aneurysma verum), dem falschen Aneurysma (Aneurysma spurium = A. falsum) und dem dissezierenden Aneurysma (Aneurysma dissecans) als Folge einer Gefäßwanddissektion.
Bei einem Aneurysma verum ist die gesamte Gefäßwand meist als Folge von Arteriosklerose erweitert. Betroffen sind überwiegend Männer ab dem 50. Lebensjahr, vor allem Hypertoniker und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Ein Riss (Ruptur) der Gefäßwand, der durch eine Schwächung des Gefäßes durch Aufweitung hervorgerufen werden kann, wird je nach Lage des Gefäßes lebensbedrohlich.
Beim Aneurysma spurium (Aneurysma falsum) durchzieht ein Riss infolge einer stumpfen oder scharfen Verletzung Gefäßwand. Drumherum entwickelt sich ein Bluterguss (pulsierendes Hämatom). Das den Gefäßwanddefekt umgebende Gewebe kann die Ausdehnung des Blutergusses begrenzen und somit bei Verletzung großer Arterien – häufig nur kurzfristig – den Verblutungstod hinauszögern. Da dieses aneurysmatoide Gebilde außerhalb der Gefäßwand entstanden ist, nennt man es falsches Aneurysma (Aneurysma spurium oder falsum). Eine Rupturgefahr besteht weiterhin.
Als Aortendissektion beziehungsweise Aneurysma dissecans aortae bezeichnet man eine Aufspaltung der Wandschichten der Hauptschlagader (Aorta), meist verursacht durch einen Einriss der inneren Gefäßwand (Tunica intima) mit nachfolgender Einblutung zwischen den Schichten. Beim Aneurysma dissecans wühlt sich das Blut zwischen die Schichten der Gefäßwand vor und zerteilt (disseziert) diese. Es entsteht eine zweite, künstlich geschaffene Blutbahn, ein Pseudolumen. Da eine recht rigide Muskelschicht das Gefäß umgibt, kann es durch Wachsen der Dissektion und Druckanstieg zur Abklemmung des echten Lumens kommen.
Als Ursache der Aneurysmen stehen größtenteil die degenerativen Gefäßwanderkrankungen wie Arteriosklerose im Vordergrund. Seltener sind Ursachen wie Traumata, Infektionen (Rheumatisches Fieber, Syphilis, Lyme-Borreliose), Entzündungen und angeborene Bindegewebsschwächen.
Die Ursache beim Aneurysma im Gehirn (Hirn-Aneurasma) ist wahrscheinlich eine angeborene Schwäche der Zellen der Gefäßinnenwand, der sogenannten Endothelzellen. An den intracraniellen Hirnarterien ist die Muskelschicht dünner als an den übrigen Arterien des Körpers, daher sind die Hirnbasis-Gefäße für das Entstehen von Aneurysmen besonders prädisponiert.
Die Blutung aus einem Aneurysma (Subarchnoidalblutung) führt zu plötzlichen und sehr starken Kopfschmerzen mit Ausstrahlung in den Nacken. Wenn eine Blutung mit der CCT oder durch eine Nervenwasserprobe zweifelsfrei festgestellt wird, erfolgt eine Angiographie. Um eine erneute Blutung zu verhindern, muss im Falle eines Aneurysma-Nachweises das Aneurysma auf endovaskulärem oder neurochirurgischem Wege versorgt werden.
Die Aorta ist die größte Schlagader (Arterie) im Körper des Menschen. Sie leitet das Blut aus der linken Herzkammer (linker Ventrikel) in die Gefäße des großen Blutkreislaufs. Die Aorta beginnt nach der Aortenklappe mit einem aufsteigenden Anteil, danach schließt sich der Aortenbogen an. Von ihm gehen die Gefäße ab, die den Kopf sowie die Arme versorgen.
Die häufigste zu behandelnde Erkrankung der Aorta ist das Aneurysma, da durch Zunahme des Gefäßdurchmessers die Wandspannung überproportional zunimmt.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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