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Gesundheit und Medizin
Die Haut (Derma, Cutis), das größte Organ des Menschen, das den Organismus gegenüber der Außenwelt schützt, gliedert sich in drei Hauptschichten mit unterschiedlichen Funktionen: die Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis, Corium) und die Unterhaut (Subcutis). Lederhaut und Oberhaut bilden zusammen die Cutis. Die Lederhaut ist elastisch und enthält einen hohen Anteil locker ineinender verflochtenes Bindegewebe, die Netzschicht (Stratum reticulare), ein dichtes Netz aus Kollagenfasern parallel zur Körperoberfläche verlaufend. Diese Konstruktion in der Haut sorgt für Festigkeit und Elastizität des Hautgewebes. Die Unterhaut besteht aus lockerem Bindegewebe, in das Fettpolster eingelagert sind. Durchzogen wird das Bindegeweben von Ausläufern der festen Fasern der Lederhaut. Diese Fasern sind fest mit der unter der Subcutis liegenden Körperfaszie verbunden.
Das Bindegewebe ist ein Sammelbegriff diverser Gewebetypen wie lockeres, straffes, retikuläres, gallertiges und spinozelluläres Bindegewebe. Das Fettgewebe ist eine Sonderform des Bindegewebes. Das Bindegewebe in der weiblichen Unterhaut besitzt die Form vieler einzelner, nebeneinander liegender Kollagenstränge, welche das unter der Haut liegende Fettgewebe durchziehen. Diese Fasern sind elastische, weniger stabil, und schwellen zudem in Abhängigkeit des Östrogenspiegels an. Die subkutanen Fettzellen drücken sich an den Strängen nach oben vorbei. Mit der sichtbaren Struktur des Bindegewebes formt das Fett sichtbare Dellen und Erhebungen der Haut.
Der Orangenhaut (Cellulite) – keine Zellulitis – ist keine Krankheitserscheinung, sondern eine biologisch bedingte Veränderung des weiblichen Bindegewebes. Cellulite ist ein rein ästhetisches Problem, das zu einem Albtraum vieler Frauen werden kann. Bei der Cellulite handelt es sich um eine Dellenbildung der Haut, die hauptsächlich im Bereich der Oberschenkel, Oberarme, Hüften und des Gesäßes auftreten kann. Cellulite entsteht fast ausschließlich bei Frauen, weil ihr Fettgewebe vornehmlich unter der Haut (subkutan) liegt, andererseits die das Fettgewebe durchziehenden Kollagenstränge (Retinacula cutis) unter den zyklischen weiblichen Hormonveränderungen mal mehr oder weniger anschwellen.
Die Fettabsaugung (Liposuktion) ist eine Schönheitsoperation, bei der Fettzellen (Adipozyten) an bestimmten Stellen unter der Haut mit Kanülen abgesaugt werden. Eine am häufigsten angewendete Methode ist die Tumeszenzanästhesie, dabei werden in einem ersten Schritt ein halber bis mehrere Liter eines Gemisches aus sterilem, isotonen Wasser, einem Betäubungsmittel, Natriumbicarbonat sowie meist auch etwas Kortison in das Fettgewebe der Unterhaut gespritzt. Die das Fettgewebe stabilisierenden Bindegewebsstrukturen, aber auch die Venen, Gefäße und Nerven, die das Fettgewebe durchziehen, werden nicht verändert.
Die Entfernung der Emulsion aus dem Fettgewebe erfolgt mit einem leichten Sog mittels Spezialkanülen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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