Physiologie Mensch

Sinne, Sehen mit Sehorgan Auge

Das Auge (Oculus) ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, ein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen. Die Aufnahme der Reize geschieht mit Hilfe von lichtempfindlichen Nervenzellen, den Fotorezeptoren. Die visuellen Reize von außen nimmt das Auge wahr und wandelt sie in elektrische Impulse um, die anschließend über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden.

Sinnesorgan Sehorgan Auge, Augapfel bei Normalsichtigkeit, Fernsichtigkeit, Kurzsichtigkeit
Augapfel (Bulbus oculi), ein kugelförmiges Organ, Teil des Sehorgans (Organon visus). Der Bulbus oculi enthält unter anderem die für das Sehen mit dem Auge notwendigen optischen (Iris und Linse) und nervösen (Retina) Strukturen. Der Ziliarmuskel ist für die Scharfeinstellung (Akkomodation) verantwortlich, da er sich zusammenzieht und die Linse mehr oder weniger wölbt. Fernsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie, Weitsichtigkeit): Im Verhältnis zur Brechkraft ist der Augapfel zu kurz, der Brennpunkt liegt hinter der Fovea – Fovea centralis, eine im Zentrum des Gelben Flecks gelegene Einsenkung, der Bereich des schärfsten Sehens der Netzhaut. Kurzsichtigkeit (Myopie): Im Verhältnis zur Brechkraft ist der Augapfel zu lang, der Brennpunkt liegt vor der Fovea.

Der Gesichtssinn (Sehsinn) benutzt das Auge (Oculus) als Sinnesorgan um sich im Raum zu orientieren. Im Sinnesorgan Auge wirken Hornhaut, Augenkammer, Linse und Glaskörper als optisches Sytem zur Abbildung des Reizes auf der Netzhaut, die als Transformationsorgan im Augenhintergrund liegt. Die Sehinformationen werden von hier über den Thalamus zur Sehrinde geleitet. Sie sind Muster aus Farbe und Helligkeit und geben Umwelt oder Nachrichten in Bild und Schrift wieder.

Das Auge ein optisches System

Das optische System entwirft durch Brechung ein scharfes umgekehrtes verkleinertes Bild von fernen Gegenständen. Sich in der Nähe befindende Objekte erzeugen Bilder hinter der Netzhaut. Diese können durch Akkommodation auf sie zurückgebracht werden. Dabei steigt die Brechkraft durch Verstärken der Linsenkrümmung, was in der Jugend bis zu 13 Dioptrien (dpt), beim 50-Jährigen noch bis 2 dpt möglich ist. Das belegt die Akkommodatinoskurve.

Netzhaut, mehrschichtiges Nervengewebe des Auges

Die Netzhaut besteht aus den synaptisch über Bipolare einzeln auf Ganglienzellen geschalteten Zapfen zur Farbaufnahme und den variabel konvergenten hell sensitiven Stäbchen. Die Bipolaren sind zur sind zur Kontrastbildung durch Amakrinzellen und Horizontalzellen untereinander verbunden. Die räumliche Auflösung des Bildes der Netzhaut hängt von der Dichte und Verschaltung der Sehzellen ab: Zapfen lösen stärker auf als Stäbchen. Maximale Sehschärfe (Visus) ist rund 1 Grad.

Histologie Auge, Netzhaut Retina mit Sehzellen
Sehzellen (Lichtsinneszellen, Photorezeptorzellen, Photorezeptoren) in der Netzhaut des Auges; durch auftreffende elektromagnetische Strahlung erregbare Zellen (Lichtsinnesorgane), die Licht perzipierenden Stäbchen und Zapfen.

Die Empfindlichkeit der Netzhaut passt sich durch Adaption an wechselnde Helligkeit an. Im Hellen ist die Pupille eng und der Farbstoff der Sehzellen gebleicht, so dass er wenig Lichtquanten einfängt. Nur wenige Stäbchen konvergieren auf eine Nervenleitung, so herrscht geringe Empfindlichkeit gegen Licht. Im Dunkeln öffnet sich die Pupille, der Sehfarbstoff regeneriert und die Konvergenz wächst: Schwache Reize werden gut summiert, die Empfindlichkeit ist hoch. In etwa 30 Minuten wächst die Empfindlichkeit etwa um das 100.000-fache.

Als visuelle Wahrnehmung wird in der Physiologie des Menschen die Aufnahme und Verarbeitung optischer Reize, bei der über Auge und Gehirn relevante  Informationen extrahiert, erkannt und interpretiert werden, durch Abgleich mit Erinnerungen.
Der Gesichtssinn ist die Wahrnehmung von Licht mittels der Sinneszellen der Netzhaut.

Physiologie Sehen Gesichtssinn, Hell-Dunkel-Adaptation des Auges durch Zapfen und Stäbchen
Hell-Dunkel-Adaptation des Auges beim Sehen. Unter der Hell-Dunkel-Adaptation versteht man die Anpassung des Auges an unterschiedliche Lichtverhältnisse. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird von den Zapfen (Zapfensehen) auf Stäbchen (Stäbchensehen) umgeschaltet, da Stäbchen eine größere Lichtempfindlichkeit besitzen. Ist diese Dunkelanpassung nicht möglich spricht man von Nachtblindheit (Hemeralopie).

Bilder: © MediDesign Frank Geisler

Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.

Weitere interessante Artikel

Artikel Teilen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin