Gesundheit und Medizin

Erkrankung weibliche Brust, Brustkrebs

Die weibliche Brust (Mamma) gehört zu den Geschlechtsmerkmalen der Frau. Die biologische Funktion der weiblichen Mamma ist zunächst das Stillen von Säuglingen mit Muttermilch. Die Brüste mit den Brustwarzen gehören zu den erogenen Zonen der Frau und sind auch für das Sexualverhalten wichtig. Die Brust befindet sich in der Regel in Höhe der 3. bis 6. Rippe auf dem großen Brustmuskel (M. pectoralis major) und seiner Faszie. Sie ist in ihrer Beschaffenheit gelichmäßig weich, und lässt sich stets gegenüber ihrer Unterlage verschieben. Die Bestandteile der Brust sind Fettgewebe und Bindegewebe und die Brustdrüse (Glandula mammaria).

Brustkrebs Mammakarzinom und Fibroadenom der Mamma
Brustkrebs (Mammakarzinom) mit Röntgenbild der weiblichen Brust und Entzündung des Brustgewebes; Fibroadenom in der Brust, gutartiges tumorartiges Gewebe in der Brustdrüse (Bild rechts). Schnitte der weiblichen Brust, Seitenansicht (lateral) mit läppchenartig unterteilten Drüsenbereichen (Lobuli glandulae mammariae) und Milchgängen (Sinus lactiferus), die im Milchausführungsgang (Ductus lactiferi) münden und an der Brustwarze (Papilla mammaria) enden.

Die Brustdrüse, bestehend aus dem Drüsenläppchen (Lobulus glandulae mammariae) und ist ein Hohlraumsystem. Sie sondert als Sekret Muttermilch durch feine Ausführungsgänge ab, die auf der Brustwarze münden. Ein Lobulus setzt sich aus den Milchbildungszellen (Drüsenepithelen), einer traubenförmigen Ansammlung mehrerer Lobuli zu einem Drüsenlappen, dem Lobus glandulae mammariae zusammen. Die Brustdrüse entspricht der Milchdrüse. Bei einer nichtsezernierenden Brustdrüse überwiegen deren Bindegewebe und Fettgewebe.

Erkrankungen der weiblichen Brust

In der Medizin beschäftigt sich die Senologie mit den Erkrankungen der weiblichen Brüste. Eine der häufigsten Erkrankungen dieser Art ist der Brustkrebs, Mammakarzinom. Bei fortgeschrittenen Fällen von Brustkrebs kann die Verschieblichkeit der Brust auf ihrer Unterlage aufgehoben sein (Spätzeichen). Der Brustkrebs (Mammakarzinom) der weiblichen Brust, handelt es sich um den häufigste bösartige Tumor in der Brustdrüse, eine in westlichen Staaten häufigste Krebsart bei Frauen. Etwa 5 Prozent der Brustkrebserkrankungen sind erblich bedingt, weitaus häufiger sind genetische Veränderungen, die die Empfänglichkeit für Brustkrebs auf äußere Faktoren erhöhen.

Früherkennung von Brustkrebs

Wichtig ist die Brustkrebs-Früherkennung durch intensive Selbstuntersuchung der Brust. Screening ist eine Früherkennungsuntersuchung durch Mammographie, die jetzt für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms ist. Regelmäßige Kontrollen beim Gynäkologen sind von großer Bedeutung. Je zeitiger der Brustkrebs erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen.

Vorsorge Brustkrebs, Abtasten der Brust Brustdrüse Mamma
Brustkrebs-Vorsorge durch Abtasten der weiblichen Brust nach Knoten; Mammakarzinom Lokalisation.

Diagnostik und Therapie beim Mammakarzinom

Untersuchungen, um Brustkrebs festzustellen und die Diagnose zu sichern, sind neben dem Mammographie-Screening Ultraschall (Sonographie), Biopsie (Gewebeprobeentnahme) und die Magnetresonanztomographie (MRT).
Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Die Operation ist die zentrale Säule der Therapie, sie ist meist der erste Thrapieschritt nach der Diagnose Brustkrebs. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper ermöglicht.

Tumor-Antigene bei Bekämpfung von Krebszellen

In der Onkologie werden die Therapieansätze zwischen der aktiven und der passiven Immunisierung unterschieden. Das heißt, bei der aktiven Immunisierung bekommt der Patient Substanzen verabreicht, die in seinem Immunsystem eine Immunantwort auslösen sollen, z.B. idealerweise dem Tod der Tumorzellen oder einem verzögerten Tumorwachstum. Bei der Immunüberwachung soll das das Immunsystem nicht nur gegen körperfremde Krankheitserreger, sondern auch gegen körpereigene entartete Zellen aktiv werden. Tumorantigene (Fragmente von in Tumoren produzierten Proteinen) befinden sich auf der äußeren Zellmembran der Tumorzellen, im Zellplasma und im Zellkern. Die Tumorantigene entstehen als Folge des in Krebszellen veränderten Genoms, beziehungsweise durch „An- und Ausschalten“ von Genen. Durch diese Veränderungen können neue körperfremde Genprodukte entstehen oder aber Proteine, die normalerweise nur in der embryonalen Entwicklungsphase vorhanden sind

Brust Brüste mit Lymphknoten Lymphgefäße der Frau
Oberflächenanatomie der weiblichen Brust (Mamma, Brustdrüse, Busen) mit Drüsenlappen und Milchgänge, Lymphgefäße und Lymphknoten durchscheinend dargestellt.
Histologie Gewebe Brustgewebe Brust Brustdrüse mit Drüsenläppchen und Milchgang
Darstellungen der Drüsenläppchen (Lobuli) der Brustdrüse mit gesunden und krankhaft veränderten Milchgängen: 1 = Hyperplasie, 2 = Hyperplasie mit Atypie, 3 = DCIS, 4 = infiltriendes duktales Karzinom. Ein duktales Karzinom in situ (Ductal Carcinoma in Situ, DCIS) ist eine krankhafte Wucherung neoplastischer Zellen in den Milchgängen (Ductuli).
Wachstum Krebs Krebszellen Tumor, Angiosis Angiogenese der Blutgefäße
Tumor mit Blutgefäße, Tumorwachstum durch Angiogenese; Angiogenese bei Brustkrebs ist das Wachstum von Blutgefäßen durch Sprossungs- oder Spaltungsvorgänge aus bereits vorgebildeten Gefäßen.

Bilder: © MediDesign Frank Geisler

Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.

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