Gesundheit und Medizin

Influenza, Impfung gegen Grippeviren

Erkältungskrankheiten nehmen in der Zeit des Witterungsumschwungs, dem Grippewetter zu. Schnupfen, Husten und Heiserkeitsfälle sind in den allermeisten Fällen keine Grippe. Die Bezeichnung Grippe wird im Volksmund häufig für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich um verschiedene, deutlich harmloser verlaufende Viruserkrankungen handelt. Der Verlauf ist in den meisten Fällen weniger dramatisch. Wochenlange Leistungsschwäche, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen sind neben akuten Beschwerden des Atemtraktes ein Tribut, den viele Patienten dieser oft verharmlosten Krankheit zollen müssen.

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Viren können sich außerhalb von Zellen (extrazellulär) durch Übertragung verbreiten, aber nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle (intrazellulär) vermehren. Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel der Wirtszelle angewiesen.

Die Influenza, auch die echte Grippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit. Das Influenza-A-Virus besitzt 8 RNA-Segmente und zeichnet sich durch eine besonders hohe Mutationsfrequenz aus; Influenza-B-Viren besitzen ebenfalls 8 RNA-Segmente und befallen fast ausschließlich den Menschen als Wirt, sie sind weniger mutationsfreudig als Influenza A.

Bei der Influenza, eine komplikationsbelastete Krankheit, steht der Schutz vor Ansteckung im Vordergrund. Eine Influenza kann lebensbedrohlich verlaufen. Mit dem Wissen um die Schwere dieser Infektionskrankheit sollte die Bereitschaft zunehmen, sich impfen zu lassen. Die Grippeimpfung ist die wirksamste Vorbeugungsmethode, die es derzeit gibt. Da die Grippeimpfstoffe nur gegen die eigentlichen Influenzaviren, die Erreger der jeweiligen Grippewelle, gerichtet sind, kann natürlich eine derartige Impfung nicht vor den Hunderten anderer Viren oder Bakterien schützen, die zu einer harmloseren „Erkältung“, einer akuten Atemwegsinfektion führen.

Influenza-Impfung, Schutzimpfung gegen Grippevirus

Wann kann noch geimpft werden? Das muss der Arzt von Fall zu Fall entscheiden, denn die Impfung braucht ein bis zwei Wochen, um einen wirksamen Schutz aufzubauen. Man sollte die Impfung im Spätherbst vornehmen zu lassen. Die Grippeschutzimpfung muss Jahr für Jahr mit aktualisierten Impfstoffen wiederholt werden.
Die Schutzimpfung ist immer noch der beste Weg des Grippeschutzes. Es genügt eine einmalige Spritze, um für etwa ein Jahr gegen die aktuelle Grippe geschützt zu sein. Der günstigste Impfzeitraum ist der Oktober. Der Schutzeffekt beginnt etwa nach 7 Tagen. Die Impfung kann auch der Hausarzt vornehmen.
Gefährdet sind neben Schulkindern vor allem sog. Risikopatienten die an Herzkrankheiten, Nierenleiden, chronischen Lungenkrankheiten (auch Asthma), Zuckerkrankheit, Abwehrschwäche u.ä. leiden. Menschen über 60 Jahre stellen eine Risikogruppe dar. Auch Personen, die tagtäglich mit vielen Menschen zu tun haben, sind besonders infektionsgefährdet, sie sind gut beraten, sich gegen die Grippe impfen lassen.
Es gibt Medikamente (sog. Neuraminidasehemmer), die in Frühstadien der Grippe den Krankheitsausbruch verhindern oder zumindest mildern können. Diese wirken nur, wenn sie in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Infektion eingenommen werden. In sehr rasch beginnenden, schweren Influenzafällen hat sich dieses Medikament bereits bewährt, doch wird es die Impfung nicht ablösen können.

Wenn man trotz der Grippeimpfung einen Schnupfen bekommt, so ist das kein Versagen der Impfung. Oft hört man Schauergeschichten über die Folgen einer Grippeimpfung – Falschmeldungen! Die Vorbehalte gegen die Grippeimpfung sind unberechtigt.

Kann man der Influenza vorbeugen?

Eine gesunde Lebensweise reduziert das Infektionsrisiko. Gerade in Infektionszeiten sollte man vitaminreiche Kost bevorzugen, für ausreichend Schlaf sorgen, auf Genussmittelmissbrauch wie das Rauchen verzichten. Man sollte sich zweckmäßig kleiden, der jeweiligen Außentemperatur oder Raumtemperatur angepasst. Es ist empfehlenswert, sich bereits im Spätsommer durch Sauna, wechselwarme Duschen und Ausdauersport abzuhärten. Während der infektionsgefährdeten Zeit sollten Überanstrengungen vermieden werden.
Pflanzliche Präparate, Phytopharmaka, Naturarzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffen die zu einer Anregung der körpereigenen Abwehr führen, sind immer wieder – vermutlich zu unrecht – in die Kritik geraten. Wenn man auf mögliche allergische Reaktionen achtet und keine Dauermedikation daraus macht, können diese Wirkstoffe unterstützend(!) dazu beitragen, die Viren zu vernichten.
Mit den Impfstämmen (Influenza-Impfstoffen) kann man keinesfalls andere anstecken. Doch die Virus-Grippe kann sehr leicht an andere Menschen übertragen werden. Bei Ausbruch der Krankheit sind engen Kontakt möglichst zu vermeiden – Händegeben, Zärtlichkeiten austauschen, gemeinsame Wasch- und Essutensilien verwenden, usw..

Virusgrippe Influenza, Virusinfektion durch Influenza-A-Virus
Influenzavirus mit RNA; Influenzaviren (Grippeviren) sind umhüllte Viren mit einer einzelsträngigen, segmentierten RNA von negativer Polarität als Genom.
Grippe durch Influenza-Virus, Immunreaktion bei Infektion mit Virusgrippe Virus Influenzavirus
Grippe (Influenza), eine immunulogische Reaktion der respiratorischen Schleimhaut auf die Infektion durch Grippeviren, bei der das Immunsystem des Menschen geschwächt wird; Immunreaktion der Schleimhaut der Lunge.
Virus Grippevirus Influenzavirus Neuraminidase und Neuraminidase-Hemmer
Virus mit Neuraminidase (rot), das maßgeblich für die Pathogenität des Influenza-Virus ist; Grippevirus nach Einnahme von Neuraminidase-Hemmer (rechts). Neuraminidase (Sialidase)ist ein Enzym des Influenzavirus, das für die Pathogenität des Virus, sowohl für die Infektion, als auch die Ausschleusung von Viren aus bereits infizierten Zellen, ist. Neuraminidase-Hemmer sind antivirale Arzneimittel, die ursächlich gegen Grippeviren wirksam sind, die auch bei der Vogelgrippe und Schweingrippe eingesetzt werden. Durch die Hemmung der Vermehrung der Viren verkürzen Neuraminidase-Hemmer die Dauer und den Schweregrad der Erkrankung.

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