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Gesundheit und Medizin
Als Knochen (Knochengewebe) bezeichnet man eine sehr harte Form des Bindegewebes und Stützgewebes, welches das Skelett des Menschen bildet. Das Knochengewebe besteht aus vernetzten Knochenzellen (Osteozyten), die in einer extrazellulären Hartsubstanz eingebettet sind und über Knochenkanälchen miteinander verbunden sind.
Trotz hoher Belastbarkeit auf das knöcherne Skelett kann bei starker mechanische Belastung ein Knochen aufgrund seiner spröden und harten Substanz brechen. Ein Knochenbruch (Fraktur, Knochenfraktur) ist eine komplette oder inkomplette Unterbrechung der Kontinuität eines Knochens unter Bildung zweier oder mehrerer Bruchstücke (Fragmente) mit oder ohne Verschiebung (Dislokation), und einem möglichen Verlust der stabilisierenden Funktion.
Knochenbrüche können in den verschiedensten Varianten bestehen – als Knochenriss (Fissur), Knochenbruch (Fraktur) oder auch als Zersplitterung des Knochens in mehrere Teile (multiple Fraktur, komplizierter Bruch) – und müssen behandelt werden. Abhängig von der Schwere der Verletzung ist eine nichtoperative Therapie oder eine Operation sinnvoll. Knochenbrüche sind fast immer mit Schmerzen verbunden.
Frakturen bei Kindern und Jugendlichen – da das Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist – unterscheiden sich von Frakturen bei Erwachsenen. Der Knochen kann bei Krafteinwirkung durch eine elastische Verformung nachgeben, ohne dass die Knochenhaut (Periost) einreißt knickt der Knochen ab. Die klinischen Symptome eines Knochenbruchs werden als Frakturzeichen bezeichnet. Man unterscheidet zwischen unsichere und sichere Frakturzeichen.
Unsichere Frakturzeichen sind Schmerz, Schwellung, Hämatome, Erwärmung und Bewegungseinschränkung.
Sichere Frakturzeichen sind Achselfehlstellungen (Frakturdislokation), hör- und fühlbares Knistergeräusch Krepitation, pathologische Beweglichkeit und sichtbare Knochenfragmente bei offener Fraktur.
Es gibt folgende Arten von Knochenbrüchen nach der orthopädischen Klassifizierung: Offene Fraktur, der gebrochene Knochen ist freigelegt; geschlossene oder einfache Fraktur, der Knochen ist gebrochen und die Haut noch intakt; vollständiger Bruch, beide Teile des Knochens sind durch Fraktur voneinander getrennt; unvollständige Fraktur, die Knochenstücke sind teilweise noch miteinander verbunden; multi-fragmentarische Fraktur, der Knochen ist in mehrere Teile geteilt; Kompressionsfraktur, geschlossene Fraktur wenn Knochen gegeneinander stoßen, z.B. bei fortgeschrittener Osteoporose; Abrissfraktur, geschlossene Fraktur wobei ein Stück des Knochens durch kräftige Kontraktion eines Muskels gebrochen ist, z.B. bei Sportlern; lineare Fraktur, paralleler Bruch zur Längsachse des Knochens; Querfraktur, rechtwinkliger Bruch zur Längsachse des Knochens; Schrägfraktur, diagonaler Bruch zur Längsachse des Knochens; Spiralfraktur, ein Teil des Knochens ist verdreht; Trümmerbruch, der Bruch besteht aus mehreren Fragmenten; verdichtete Fraktur, der Bruch wird verursacht weil Knochenfragmente ineinander getrieben werden.
Knochenbrüche werden auf Basis der Knochen des Körpers, die von einer Fraktur erlitten, anatomisch klassifiziert: Schädelbruch oder Schädelbasisfraktur, Wirbelfraktur (Wirbelkörperbruch), Rippenfraktur (Rippenbruch), Sternumfrakturen (Brustbeinbruch), Schulterfraktur (Humeruskopffraktur), Armfraktur (Oberarmbruch oder Unterarmbruch), Handfraktur, Beckenfraktur, Femurfraktur oder Hüftfraktur, Kniescheibenbruch (Patellafraktur), Unterschenkelfraktur, Fußbruch.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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