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Gesundheit und Medizin
Die Gedanken sind frei, auch in der Erotik. So hat jeder Mensch seine persönlichen sinnlichen Träume. Wer in sich „hineinhört“ und auch ein Gefühl für seinen Partner entwickelt, findet schnell die eigenen erogenen Zonen und die des Partners. Besonders die Lippen, die Brustwarzen der Brustdrüse (Mamma) und der Po sind sehr empfänglich für Berührungen. Doch auch der Nacken, der Hals hinter dem Ohr, Ohrläppchen und Wange wirken betörend. Sogar Bereiche der Extremitäten wie Handflächen, Armbeugen, Innenschenkel und Kniekehlen sind Körperbereiche, bei deren Reizung sexuelle Erregung hervorgerufen werden.
Der Rücken ist eine große erogene Zone, so entspannt eine Rückenmassage nicht nur. Partnermassagen beim Umarmen von der Wirbelsäule nach außen und nach innen in Höhe der Lendenwirbelsäule (LWS) beginnend, entlang der Zwischenrippennerven (Nervi intercostales) von Segment zu Segment über Schulterblatt (Scapula) zur Halswirbelsäule (HWS) führt oft zu „mehr“. Gerade die Bereiche der Wirbelsäule, besonders zwischen den Schulterblättern, reagieren intensiv auf Zärtlichkeiten.
In der Philematologie, die Wissenschaft vom Küssen, wurde festgestellt, dass beim Zungenkuss alle 34 Gesichtsmuskeln aktiviert werden. Die Lippen (Labium oris) mit Oberlippe (Labium superius oris) und Unterlippe (Labium inferius oris) des Mundes verfügen über eine Eigenbeweglichkeit und bilden mit den Wangen (Buccae) die äußere Grenze des Mundvorhofes (Vestibulum oris). Die Lippen sind wegen der Dichte der Nervenendigungen sehr empfindlich. Die motorische Innervation (funktionelle Versorgung) erfolgt über den Nervus facialis. Die sensible Innervation der Oberlippe über den Nervus maxillaris und die der Unterlippe über den Nervus mandibularis – Äste des Nervus trigeminus.
Die zahlreichen Nervenenden im Mund sowie die hochsensible Lippenschleimhaut mit kleinen Speicheldrüsen (Glandulae labiales) durchsetzt, sind, wie die Zunge auch, so gut durchblutet wie Scheide oder Penis. Deshalb ist der Mund so hervorragend als Lustorgan geiegnet. Ein erotischer Kuss besteht aus dem Zusammenspiel von Lippen und Zunge gepaart mit Phantasie.
Der Kuss als zärtliche Geste gehört zu den schönsten in einer Beziehung. Im Speichel aus dem menschlichen Mund vermuten Wissenschaftler die Geheimnisse des erotischen Kusses. Diese Flüssigkeit soll vermutlich chemische Botenstoffe enthalten, die bei der Partnerwahl der Menschen eine erhebliche Rolle spielten.
Die Gräfenberg-Zone, G-Zone, G-Punkt oder G-Spot genannt, ist eine erogene Zone in der Vagina. Diese Zone wird nach dem Entdecker, dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg, benannt. Man kann diese erogene Zone auch als intensive Lustzone der Frau bezeichnen, da ihre Stimulierung zu einem intensiveren und lustvolleren Orgasmus führen kann, als die der Klitoris. Viele Frauen lernen dieses Lustempfinden aus Unwissenheit nicht kennen, auch ist das Lustgefühl von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei manchen Frauen führt eine Stimulation sehr schnell zum Orgasmus, andere empfinden diese jedoch als wenig oder nicht erregend.
Die G-Zone befindet sich an der Vorderwand der Scheide zur Bauchdecke hin und ist etwa 5 cm vom Scheideneingang entfernt. Das Gewebe ist an dieser Stelle des G-Punkt gerippt oder fühlt sich etwas rauh an, während die übrige Scheidenwand glatt ist. Im Bereich der G-Zone liegt nach Gräfenberg die weibliche Prostata (Prostata feminina), deren Drüsengewebe bei sexueller Stimulation Sekrete produziere und in der Folge zur weiblichen Ejakulation führen könne. Jedoch werden üblicherweise die Paraurethraldrüsen, oder auch Skene-Drüsen genannt, als Prostata feminina bezeichnet.
Der G-Punkt ist, so die Ansicht vieler Sexualwissenschafter, nicht immer gleich groß. Abhängig von der ursprünglichen Größe der Skene-Drüsen und dem Zeitpunkt des letzten sexuellen Kontaktes scheint sich die Größe der G-Zone zu ändern.
Bei trockener Scheide wird die Stimulation dieser Region als unangenehm empfunden. Erst nach erhöhtem Lustempfindenist die Reizung dieses Bereichs erregend, in den Skene-Drüsen bildet sich Flüssigkeit.
Die Klitoris besteht aus zwei äußeren Schenkeln, die gemeinsam in den Schaft und die Eichel münden. Durch Stimulation der Klitoris-Eichel in der sich die Nervenstränge treffen, gelangen die meisten Frauen zum Orgasmus.
Für den Orgasmus spielt bei Frauen die Stimulation der erogenen Zonen innerhalb der Vagina eine besondere Rolle. Dieser erreichte Orgasmus wird vaginaler Orgasmus genannt und ist noch umstritten ob er sich wirklich vom klitoralen Orgasmus unterscheidet. Die Stimulierung kann zum intensiveren und lustvolleren Orgasmus führen. Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Frau selten oder nur mit sich selber einen befriedigenden Orgasmus erleben kann. Beim herkömmlichen Geschlechtsverkehr benötigen der größte Teil der Frauen zusätzliche Stimulation, vor allem die der Gräfenberg Zone und rund um die Eichel der Klitoris (Perle), um so zu einem Orgasmus zu gelangen. Viele Frauen empfinden die direkte Stimulation der Klitorisperle als unangenehm.
Beim Orgasmus, dem höchsten Punkt der Lust, können Frauen ejakulieren. Dies unterliegt der Steuerung durch das unwillkürliche Nervensystem. Das Fließen bzw. Spritzen wird als Gefühl tiefer Hingabe beschrieben und kann auch ohne Orgasmus vorkommen. Als weibliche Ejakulation wird bei der Frau ein stoßweise freigesetztes Sekret auf dem Höhepunkt der sexuellen Erregung bezeichnet. Das Ejakulat wird beim Orgasmus durch mehrere winzige Ausgänge in den Endabschnitten der Harnröhre sowie rechts und links derselben ausgesondert.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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