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Gesundheit und Medizin
Die Migräne ist eine neurologische Erkrankung mit einem vielgestaltigen Krankheitsbild. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden Kopfschmerz. Migräne wird oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit (Photophobie) sowie Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie). Bei vielen Migränepatienten kündigt sich eine Migräneattacke frühzeitig in Form von Vorbotensymptomen an. Der Kopfschmerz tritt in der Kopfschmerzphase meistens halbseitig auf, besonders im Bereich von Stirn, Schläfe und Auge.
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat einen genetischen Defekt identifiziert (pressetext, 2010), der direkt mit der Entstehung von Migräne zusammenhängt und neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen könnte. Ein fehlerhaftes Gen, nämlich TRESK, wurde laut der in Nature Medicine veröffentlichten Studie bei einer Familie von Migräne-Patienten nachgewiesen. Diese Entdeckung liefere eine Erklärung dafür, warum einer von fünf Menschen an Migräne leide, so der Forscher Zameel Cader.
Die Weltgesundheitsorganisation bewertet diese Krankheit als eine führende Ursache von Arbeitsunfähigkeit und Behinderung. Das Gen TRESK scheint bei manchen Patienten direkt zur Entstehung beizutragen. Funktioniert dieses Gen nicht richtig, können Umweltfaktoren die Schmerzzentren im Gehirn leichter aktivieren und es kommt zu starken Kopfschmerzen.
Aarno Palotie vom Wellcome Trust Sanger Institute betonte (pressetext, 2010), dass dieser wissenschaftliche Durchbruch neue Medikamente ermöglichen sollten, die den Schmerz ausschalten können. Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg. Zumindest gebe es jetzt aber einen neuen Ansatz für Forschungsprojekte, so Palotie. Cader erklärte, dass frühere Studien Teile der DNA identifiziert hätten, die das Risiko bei der gesamten Bevölkerung erhöhen. Gene, die eine entscheidende Rolle spielen, konnten damals nicht gefunden werden. „Jetzt wird klar, dass das Entstehen einer Migräne davon abzuhängt, wie reizbar die Nerven in bestimmten Bereichen des Gehirns sind. Wenn wir den dafür entscheidenden Mechanismus kennen, gibt es endlich einen wirklich neuen Ansatz zur Behandlung dieser Krankheit.“ Der Wissenschaftler erklärte gegenüber der BBC, dass das defekte Gen bei Migräne-Patienten nicht ausreichend aktiv ist und so die Kopfschmerzen verursacht. Also gelte es, ein Medikament zu entwickeln, das dieses Gen aktiviert.
Zur Behandlung der Migräne steht die medikamentöse Therapie im Mittelpunkt, dafür sind eine Vielzahl von Medikamenten geeignet, die im akuten Fall helfen oder zur Vorbeugung von Anfällen eingesetzt werden. Hauptmedikament bei einer Migränetherapie sind Triptane. Neuerungen in der Prophylaxe betreffen die chronische Migräne. Onabotulinumtoxin (Botox®) gilt als wirksam in der Therapie der chronischen Migräne mit und ohne Übergebrauch von Schmerzmittel und Migränemittel; eine Anwendung soll nur unter Aufsicht eines Neurologen erfolgen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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