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Gesundheit und Medizin
Die Haut (Derma, Cutis) ist das größte Organ des menschlichen Körpers und funktionell das vielseitigste Organ. Das Flächenorgan Haut, das die Abgrenzung des Organismus gegenüber der Außenwelt bildet, schützt u.a. den Körper vor pathologischen Keimen, vor dem Sonnenlicht oder vor Austrocknung. Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten, der Cutis, bestehend aus Epidermis (Oberhaut), Dermis oder Corium (Lederhaut) und der Subcutis (Unterhaut). In die Haut sind Hautanhangsorgane wie Haar, Nagel, Drüsen, Blutgefäße, Nervenendigungen und Rezeptoren eingelagert, die dem Schutz, aber auch der Interaktion mit der Umwelt dienen.
Als Hauterkrankungen (Hautkrankheiten, Dermatosen) bezeichnet man Erkrankungen der Haut sowie ihrer Anhangsorgane wie Haare, Nägel, Talgdrüsen und Schweißdrüsen. Häufig erkennt man Hautkrankheiten an pathologischen Hautveränderungen, an sog. Effloreszenzen. Man unterscheidet Primäreffloreszenzen (primäre Effloreszenzen) wie Fleck (Macula), Knötchen (Papel), Eiterknötchen (Pustel), Quaddel (Urtica), Knoten (Nodus) oder Plaque von Sekundäreffloreszenzen (sekundäre Effloreszenzen) wie Kruste, Risse (Fissur, Rhagade), Hautschuppen (Squama) und Ulcus.
Unter Pickel und unreine Haut leiden vor allem Teenager, die Entzündungen belasten viele Menschen. Diese Hautunreinheiten werden durch Überfunktion der Talgdrüsen in der Haut hervorgerufen. Die Drüsen sind stark vergrößert und ihre Produktion ist erhöht. Bei Menschen mit unreiner Haut kommt es zum Stau der Talgleitungen zur Hautoberfläche durch eine verstärkte Hornbildung. Hornplatten blockieren die Ausgänge und es entstehen Mitesser (Komedone). Treten auf der Haut lebende Bakterien in diese verstopften Poren ein, kommt es zu einer Entzündung.
Die Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Juckreiz und trockener Haut auf Kopfhaut, Gesicht und Hände sind die häufigsten Symptome. Genetische Ursachen spielen bei der Entstehung der Hauterkrankung eine Rolle. Neurodermitis verläuft chronisch und endet oftmit der Pubertät. Bei Patienten mit Neurodermitis ist die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt. Eine Heilung ist nicht möglich, es gibt aber viele Therapiemöglichkeiten.
Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine nicht-ansteckende Autoimmunkrankheit, die sich vor als entzündliche Hautkrankheit (Dermatose) manifestiert. Die meisten Patienten leiden unter Psoriasis vulgaris mit scharf begrenzte, gerötete und leicht erhabene Flecken auf der Haut mit Plaques (silberweiße Schuppen). Bei der Schuppenflechte können neben Nägeln auch die Gelenke befallen sein. Ebenfalls können Gefäße, Herz und Leber sowie Stoffwechselvorgänge in Mitleidenschaft gezogen werden.
Akne ist eine Erkrankung des Talgdrüsenfollikels, die zunächst nichtentzündliche Komedonen hervorbringt, im späteren Verlauf aber auch eine Reihe entzündlicher Veränderungen wie Papeln, Pusteln und Knoten entstehen lassen kann. Eingedrungene Bakterien besiedeln den Talg, als Abwehr bilden herbeigerufene Blutzellen Eiter. Aus dem schwarzen Komedon wird eine schmerzhafte dicke Eiterpustel. Mit dem Platzen des Pickels entleert sich Eiter samt Talgresten. Der entstandene Krater heilt im Allgemeinen ohne Narbe ab.
Durch starke Talgbildung enststehen Mitesser. Während der Pubertät werden vermehrt männliche Hormone produziert, die die Fettproduktion der Talgdrüsen anregen. Die Empfindlichkeit der Talgdrüse gegenüber dem Hormon ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ein wichtiger Faktor, ob sich eine Akne entwickelt oder nicht. Da sich die Talgdrüse schneller füllt und die Entleerung an die Hautoberfläche durch die dickere Hornhaut erschwert ist, kommt es zum „weißen Mitesser“. Dieser sieht wie eine vergrößerte Pore aus.
Eine entzündliche Rötung der menschlichen Haut durch kurzwellige Sonnenstrahlung oder künstliche UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung). Akut führt ein Sonnenbrand zu Druckempfindlichkeit und Brandschäden bis hin zur Blasenbildung, langfristig kann auch Hautkrebs die Folge sein. Die Erweiterung der Blutgefäße in der Haut führt zu stärkerem Blutfluss, was als Rötung (Erythem) der Haut sichtbar wird.
Hautkrebs ist ein Oberbegriff für sämtliche bösartigen Veränderungen der Haut; umgangssprachlich wird der Krebs oft mit dem malignen Melanom gleichgesetzt. Bei Menschen mit heller Haut steigt schon seit einigen Jahrzehnten die Zahl von Erkrankungen an Hautkrebs. Diese Erscheinung lässt sich weltweit beobachten. Insbesondere ist das UV-B-Strahlenspektrum des Sonnenlichtes als Verursacher ausgemacht. Auch die in den Sonnenstudios verwendeten UV-A-Strahlen erhöhen das Melanomrisiko.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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