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Anatomie Mensch
Eine Arterie (Arteria, Schlagader, Pulsader) ist ein Blutgefäß, welches Blut vom Herzen weg führt – mit Ausnahme der Herzkranzarterien. Die Gefäßwände der Arterien sind dicker, muskelreicher als bei Venen, sie sind dadurch weniger dehnbar.
Der arterielle Kreislauf beginnt mit der Aufnahme des Blutes in die Hauptschlagader (Aorta), die als Arterie elastischen Typs in der Lage ist, das mit jeder Systole ankommende Blut durch die Dehnung seiner Wand aufzunehmen und ohne Druckverlust weiterzugeben. Außer den Herzkranzgefäßen zweigen sich die weiteren Äste außerhalb des Herzbeutels ab. Der Aortenbogen entlässt die großen Stämme zum Kopf-Hals- und Armgebiet; den Truncus brachiocephalicus, zur rechten Seite, die A. carotis communis sinistra für das linke Hals- und Kopfgebiet sowie die A. subclavia sinistra für den linken Arm. Nachdem sich der Truncus brachiocephalicus noch im Mediastinum in die entsprechende A.carotis communis dextra und A. subclavia dextra teilt, besteht Seitengleichheit. Die Karotiden spalten sich etwa in Höhe des Schildknorpels in eine A. carotis externa, die das Halsgebiet und den ganzen Kopf von außen übernimmt, während die A. carotis interna ohne Astabgabe in den Schädelraum zieht und der Hirnversorgung dient.
Zur Pulspalpation sind die Karotiden und am Kieferrand die A. facialis geeignet. Dies gilt auch beim angelegten Arm tief in der Achselhöhle für die Achselarterie (A. axillaris), die aus der A. subclavia hervorgegangen ist. Im Oberarmgebiet nennt man sie A. brachialis, die einen hinteren Ast um den Humerus besitzt (A. profunda brachii). In der Ellenbeuge geht die A. brachialis in die A.radialis und A. ulnaris über. Erstere lässt sich am unteren Ende der Speiche von vorn gegen den Knochen zur klassischen Pulskontrolle drücken. Sie erreicht dann in der Tiefe die Hohlhand und bildet dort einen Bogen, der bis zu den Fingern reicht. Demgegenüber stellt die A. ulnaris die oberflächlichen Äste.
Nach dem Aortenbogen befindet sich die Aorta im dorsalen Merdiastinum links der Wirbelsäule Von ihr gehen Äste zu den Bronchien. Es folgen die segmentalen Zwischenrippengefäße und Äste zu den Mediastinalorganen. Nach dem Zwerchfelldurchtritt liegt die Aorta in Höhe des 1. Lendenwirbels vollständig im Retroperitonealraum. So gibt sie schon am Unterrand des Zwerchfellschlitzes den Truncus coeliacus für die Oberbauchorgane ab. Etwas tiefer ist es die A. mesenterica superior für den Dünndarm und Teile des Dickdarms. Darauf folgt die A. mesenterica inferior für den Rest des Dickdarms. Gegenüber diesen drei unpaaren Ästen überwiegt die Zahl der paarigen Abgänge zu allen Organen des Retroperitonealraumes und zu den Keimdrüsen.
In Höhe des 4. Lendenwirbels zweigt sich die Aorta in die paarigen Aa.iliacae communes auf, die zum seitlichen Beckenrand ziehen. Dort versorgt die A. iliaca interna vor allem die Beckeneingeweide einschließlich der Genitalorgane, aber auch den Damm, die Gesäßgegend und die Innenseite des Oberschenkels. Das eigentliche Gefäß des Beins ist die A. iliaca externa, die unterhalb des Leistenbandes zur A. femoralis wird, wo sie etwa am Halbierungspunkt des Bandes tastbar ist. Über die Vorderseite des Oberschenkels und den Adduktorenkanal gelangt sie zur Kniekehle (A. poplitea) und wird fühlbar. Sie teilt sich in eine A. tibialis anterior zur Vorderseite. Ihr Endast bildet die A. dorsalis pedis, die am Fußrücken allgemein zwischen der 1. und 2. Zehe tastbar bleibt. Der zweite Ast, die A. tibialis posterior verläuft an der Wadenseite um den inneren Knöchel zur Fußsohle und versorgt diese komplett. Ihr Puls kann unterhalb des inneren Knöchels gefühlt werden. Größere Arterienäste, die nahe der Körperoberfläche und in Nachbarschaft von Skelettteilen verlaufen, können zur Pulsfühlung herangezogen werden. Im allgemeinen sind es folgende Arterien: A. carotis communis, A. facialis, A. subclavia, A. axillaris, A. brachialis, A. radialis, A. femoralis, A. poplitea, A. tibialis posterior und A. dorsalis pedis.
Erkrankungen der Arterien können in allen Abschnitten des menschlichen Körpers auftreten. Die häufigsten Erkrankungen der zuführenden Blutgefäße sind die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), Gefäßverschlüsse, Aussackungen in Arterien sowie Entzündungen der Arterien.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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