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Gesundheit und Medizin
Den Zahn (Dens) unterteilt man in die Zahnkrone (Corona), die in der Mundhöhle sichtbar ist, in den Zahnhals (Collum oder Cervix), an dem das Zahnfleisch (Gingiva) ansetzt, sowie in die Zahnwurzel (Radix), die in den Zahnfächern (Alveoli dentales) des zahntragenden Teiles von Oberkiefer und Unterkiefer (Maxilla et Mandibula) liegt. Der Raum zwischen der Zahnwurzel und dem Knochen wird durch Bindegewebsstrukturen (Periodontinum) ausgefüllt, die teilweise gerichtet sind und den Verfestigungen, aber auch dem Anfangen des Kaudrucks dienen. Den Zahnhalteapparat (Parodontium) bilden alle Gewebsanteile, die sich an der Befestigung beteiligen, bei deren Schwund spricht man von einer Parodontose.
Das, was man im gesunden Gebiss äußerlich vom Zahn sieht, ist nur der Zahnschmelz (Enamelum), die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Das Wurzelgebiet wird außen vom Zement (Cementum) überzogen. Innen befindet sich an allen Anteilen das Zahnbein (Dentinum, Dentin), das gleichzeitig die Zahnhöhle (Cavitas dentis) begrenzt.
Die Weisheitszähne werden so genannt, weil sie in einer Zeit wachsen, in der ein Mensch „weise“ wird, im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Der Weisheitszahn (Dens sapiens, Dens serotinus) ist der achte Zahn, zusätzlich zu den sieben regulären Zähnen in jedem Quadranten ganz hinten im Kiefer des menschlichen Gebissess angelegt. Auch als dritter Molar (Mahlzahn, Backenzahn, Dens molaris) werden die Weisheitszähne bezeichnet, es handelt sich um die Zähne 18, 28, 38 und 48. In ihrer Form weichen Molare (Dentes molares) häufiger als andere Zähne von ihrer anatomischen Form ab. Sie kommen mit drei oder fünf Höckern und unterschiedlicher Anzahl der Wurzeln vor. Die Zahnwurzeln können miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen sein, was eine Extraktion (Exodontie, Entfernung des Zahnes ohne operativen Eingriff) der Zähne erschwert. Im Oberkiefer besitzen die menschlichen Molaren drei oder mehr Wurzeln, dagegen haben im Unterkiefer die Molaren zwei Wurzeln. Bei etwa 50 Prozent der Menschen sind die Weisheitszähne nicht angelegt.
Die Weisheitszähne bleiben erhalten bei keiner oder nur geringer Beeinträchtigung des Patienten. Bei Problemen mit Weisheitszähnen, dem typischen Engegefühl nach dem Durchbruch, sollte der Zahnarzt konsultiert werden.
Probleme können sein: Schmerzen oder Taubheitsgefühl im Kiefer; irritiertes Zahnfleisch oder eine irritierte Zunge wenn der Weisheitszahn schief wächst; geschwollenes Zahnfleisch, weil ein Weisheitszahn in seiner Entwicklung gehemmt ist; Zahnengstand durch Platzmangel.
Wenn einer oder mehrere Weisheitszähne sich im Durchbruch befinden und sich das Zahngefüge verändert, ist der Kieferchirurg für das weitere Vorgehen zuständig. Grundsätzlich muss nicht jeder Weisheitszahn entfernt werden. Der Zahnmediziner rät erst zur Extraktion, wenn der Schaden größer als der Nutzen durch die Zähne ist. Die frühzeitige Entfernung des Weisheitszahnes in Abstimmung mit dem Zahnarzt und Kieferorthopäden stellt heutzutage in der ambulanten Chirurgie ein Standardeingriff dar. Der Zahnarzt Dr. Seidel aus Berlin rät bei der Osteotomie (operativen Entfernung) eines Weisheitszahnes zur Lokalanästhesie oder je nach Patient sogar zum Tiefschlaf oder Vollnarkase – zudem wird die Ziehung eines Weisheitszahns bis zum dreißigsten Lebensjahr empfohlen, wenn Zahnwurzeln und Kiefer noch nicht vollständig entwickelt sind.
Bei der Germektomie wird der Weisheitszahn als Zahnkeim bereits vor seinem Durchbruch operativ entfernt. Die entstandene Wunde wird durch chirurgische Nähte verschlossen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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