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Physiologie Mensch
Der Herzmuskel sorgt dafür, dass das Blut in alle Körperregionen des Menschen gelangt. Das Herz schlägt etwa 70 bis 80 Mal pro Minute und befördert in dieser Zeit vier bis sechs Liter Blut durch das Gefäßsystem des Körpers. Die Blutgefäße bilden in ihrer Gesamtheit die anatomische Grundlage für den Blutkreislauf und damit für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Organe. In ihnen vollzieht sich der Transport des Blutes bis in die Peripherie des Körpers und von dort aus zurück zum Herzen.
Aufgabe des Kreislaufes ist es mithilfe des arteriellen Blutdrucks eine stetige Organperfusion zu gewährleisten. Dazu kann entweder der arterielle Blutdruck oder die Durchblutung des Zielorgans selbst angepasst werden. Die Kreislaufregulation sichert den Blutstrom in allen Organen nach dem jeweils aktuellen Bedarf. Damit besorgt sie O2-Nachschub und Nährstoffnachschub und Abfuhr der Stoffwechselprodukte. Außerdem dient die Kreislaufregulation dem Wärmeaustausch, hält das innere Milieu fest und sichert Drüsenfunktionen. Die vielen Aufgaben fordern ein Zusammenspiel von Regulationen.
Die Durchblutung einzelner Gefäßgebiete unterliegt lokaler Selbstregelung der Perfusion. Den zur Kreislauftätigkeit nötigen Arteriendruck hält die Blutdruckregulation stabil. Das erforderliche Blutstromvolumen und seine Verteilung auf die Organe nach deren Bedarf sichert die Minutenvolumenregulation.
Mit dem Begriff Kreislaufzentrum bzw. Barosensorisches Zentrum bezeichnet man neuronale Strukturen im ZNS, die für die Kontrolle des Blutdrucks verantwortlich sind. Es sind kreislaufregulierende Zentren der Formatio reticularis, sowie hypothalamische und medulläre Kerngebiete.
Die Zellverbände im Kreislaufzentrum der Medulla oblongata wirken herzfördernd, hemmend oder vasomotorisch. Sie integrieren Meldungen von Barorezeptoren und Chemorezeptoren mit Wirkung von Atmung, Wärmehaushalt, Stoffwechsel und Führungsgrößen bis zur Hirnrinde, z.B. bei Emotionen, Arbeit und Schlaf. Die Wirkungen laufen zu Herz und Gefäßwandmuskeln.
Die lokale Selbsregelung öffnet Kapillargebiete durch O2-Mangel, hohen pCO2, Lactat, Wärme oder lokale Hormone, die Kinine (biologisch aktive Oligopeptide). Das passt Funktion un Versorgung genau aneinander: ruhende Bereiche erhalten wenig Blut, aktive Bereiche erhalten viel Blut. Die Wirkung grieft am Kapillareingang an und senkt den Stromwiderstand des Kapillargebietes.
Die Blutdruckregulation ist ein Regelsystem zum Ausgleich von Störungen im Betriebsdruck. Sie stabilisiert den Druck im Arteriensystem. Ihn messen Pressorezeptoren in Aorta und Karotissimus (Carotis-Sinus). Das Kreislaufzentrum erarbeitet daraus Stellbefehle, die auf mehreren Wegen wirken: zu hoher Druck senkt mit Herzfrequenz und Schlagvolumen das Minutenvolumen, vermindert durch Arteriolenerweiterung den Abstromwiderstand und durch Venenerweiterung und Speicherfüllung das venöse Angebot an das Herz. Niedriger Druck wirkt umgekehrt. Damit wird konstanter Druck (120/80 mmHg) bei Arbeit, Orthostase (Orthostase-Syndrom, eine bei Wechsel in die aufrechte Körperlage (Orthostase) auftretende Regulationsstörung des Blutdrucks) u.a. gesichert.
Der Blutdruck ist der Druck des Blutes in einem Blutgefäß. Er ist direkt abhängig vom Herzzeitvolumen und vom Gefäßwiderstand. Man spricht auch vom arteriellen Blutdruck, der in den Arterien gemessen wird. Bei maximaler Kontraktion des Herzens ist der höchste Wert des Blutdrucks erreicht. Während das Herz pumpt wird stärkerer Druck ausgeübt, das wird als systolischer Druck angegeben, der geringere Druck während das Herz entspannt, wird als diastolischer Druck angegeben.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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