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Gesundheit und Medizin
Funktionelle Störungen im Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) gehören wegen ihrer starken Verbreitung zu den häufigsten Krankheiten. Beschwerden im Bereich Magen-Darm-Trakt äußern sich oft als Bauchschmerzen und können mit Durchfall, Verstopfung, Erbrechen oder Übelkeit einhergehen. Bauchschmerzen sind keine Krankheit, doch stellen sie zumeist das Leitsymptom der meisten Magen-Darm-Erkrankungen dar. Zu den häufigsten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts gehören Entzündungen, Infekte sowie Krebserkrankungen. Oft lassen sich trotz anhaltender Beschwerden keine organischen Ursachen feststellen, dann sprechen Mediziner von funktionellen Darmbeschwerden.
Das Bakterium Helicobacter pylori ist eine häufige Infektionsursache für entzündliche Erkrankungen in Magen und Darm. Es kann Verursacher einer Magenschleimhautentzündung (Typ-B-Gastritis) sowie eines Magengeschwürs oder Zwölffingerdarmgeschwürs sein. Bakterium Helicobacter pylori gilt als wichtigster Risikofaktor für Geschwüre, MALT-Lymphom und Adenokarzinom im Magen.
Gastroösophagealer Reflux ist der Rückfluss von saurem Mageninhalt vom Magen (Gaster) in die Speiseröhre (Ösophagus). Sodbrennen ist ein Reflux-Symptom – saures Aufstoßen und ein Brennen hinter dem Brustbein. Die zurückfließende Säure aus dem Magen reizt und schädigt die Speiseröhre.
Als funktionelle Gründe für die Problematik gelten beispielsweise ein Hochstand des Magens oder des Zwerchfells oder ein Zuviel an Magensäure.
Ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi), ein Defekt der Magenschleimhaut, ist eine tiefe Wunde des Magens durch ein Übermaß an Magensäure. Oft ist auch eine Besiedelung der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori verantwortlich für ein Geschwür. In der Schleimhautschicht des Magens findet das Bakterium ideale Lebensbedingungen, es bildet einen Stoff, der in den Stoffwechsel der Magenschleimhautzellen eingreift und indirekt dafür sorgt, dass zu viel Magensäure produziert wird – was zu chronischen Entzündungen führt.
Als Magen-Darm-Infektionen (Gastroenteritis), umgangssprachlich auch Magen-Darm-Grippe, Brechdurchfall oder Bauch-Grippe genannt, werden Erkrankungen bezeichnet, die sich hauptsächlich durch Symptome im oberen Magen-Darm-Trakt äußern. Eine Darminfektion ist eine durch Viren, Bakterien, Pilze oder Protozoen hervorgerufene entzündliche Erkrankung des Darmes. Eine Darmentzündung führt typischerweise zu Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Selten kann auch Blut im Stuhl sein.
Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms, bei der sich Geschwüre in der Darmschleimhaut bilden. Bei der Colitis ulcerosa entstehen entzündliche Geschwüre, die leicht bluten. Typische Krankheitszeichen sind blutiger Stuhl, Durchfälle und Leibschmerzen.
Colitis ulcerosa ist neben Morbus Crohn die häufigste chronisch entzündliche Darmkrankheit. Die Ursachen hinter der Krankheit gelten als weitgehend ungeklärt.
Morbus Crohn ist eine chronisch-granulomatöse Entzündung, die im gesamten Verdauungstrakt auftreten kann. Diese geschwürige, chronische Entzündung kommt bei den meisten Betroffenen am häufigsten im letzten Abschnitt des Dünndarms (Ileum) und/oder im Anfangsbereich des Dickdarms (Colon) vor. Bei Morbus Crohn sind alle Schichten der Darmwand entzündet.
Aufgrund der häufigen Durchfälle und einer erschwerten Aufnahme der Nahrungsbestandteile im Darm (Malabsorptionssyndrom) kann es zu einer Mangelernährung mit Gewichtsverlust kommen. Morbus Crohn wird als Autoimmunerkrankung der Darmschleimhaut klassifiziert.
Darmpolypen sind in den Hohlraum des Dickdarms (Colon) hineinragende Schleimhautgeschwulste. Bei der Hälfte der Patienten finden sich die gutartigen Geschwulste im Enddarm (Mastdarm, Rektum). Polypen im Darm sind nicht automatisch gefährlich, doch Adenome wachsen und können sich zu Vorstufen von Dickdarmkrebs entwickeln. Darum sollte man Polypen entfernen lassen.
Darmkrebs ist ein bösartiger (maligner) Tumor des Darmes, eine Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und des Mastdarms (Rektumkarzinom). Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei beiden Geschlechtern und die Häufigste in Deutschland. Erbliche Veranlagung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und eine ballaststoffarme Ernährung sind Risikofaktoren und begünstigen den Darmkrebs. Symtome treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf, u.a. Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Blutauflagerungen auf dem Stuhl, krampfartige Bauchschmerzen, Abgespanntheit, Übelkeit oder Appetitlosigkeit.
Hämorrhoiden bestehen aus stark durchblutetem Gewebe, ein arteriovenöses Gefäßpolster. Es sind knotenförmige Schwellungen, Erweiterungen ähnlich wie Krampfadern, eines Gefäßpolsters (Schwellkörper). Das hämorrhoidale Gewebe liegt zwischen dem Enddarm und dem Schließmuskel des Afters.
Hämorrhoiden werden verursacht durch chronische Verstopfung in Folge von Bewegungsmangel, durch falsche Ernährung und durch Übergewicht. Es liegt häufig auch eine Schwäche der Gefäßwände im Enddarm vor.
Gewöhnlich spürt man Hämorrhoiden nicht, erst nach krampfaderartiger Erweiterung, oder wenn das Gewebe aus dem After hervor tritt, kommt es zu Beschwerden. Typische Symptome sind Juckreiz, Nässen und Brennen am After, bis hin zu hellem Blut auf dem Stuhl und starken Schmerzen.
Als Magen-Darm-Trakt oder Gastrointestinaltrakt bezeichnet man den Hauptteil des Verdauungsapparates, der von der Speiseröhre bis zum Anus reicht.Der Magen-Darm-Trakt besteht aus den Organen Speiseröhre (Oesophagus), Magen (Gaster), Dünndarm (Intestinum tenue) mit Zwölffingerdarm (Duodenum), Jejunum und Ileum, den Dickdarm (Intestinum crassum) mit Caecum, Colon, Sigmoid und Mastdarm (Rectum), sowie das After (Anus).
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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