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Gesundheit und Medizin
Die Zecke (Schildzecke, gemeiner Holzbock) ist ein bis zwei Millimeter kleiner blutsaugender Parasit aus der Familie der Spinnentiere, der sich vom Blut seiner Wirte ernährt. Die Zecke ist ein Überträger von Krankheiten auf Mensch und Tier. Wenn sie mit Krankheitserregern infiziert ist, kann ein harmloser Zeckenstich zur Gefahr für den Menschen werden. Mit einer einzigen Blutmahlzeit, das Weibchen wird dabei bis zu einem Zentimeter groß, kann eine Zecke sehr lange überleben. In freier Natur lebt der Holzbock im Durchschnitt drei bis fünf Jahre.
Zecken sind hoch spezialisierte Tiere, das sich durch Körperbau Verhalten hervorragend an ihre Umwelt anpassen. Schildzecken bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme, sie halten sich vornehmlich im Gestrüpp, in hohen Gräsern und Farnen oder im Unterholz auf. Zecken übertragen aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne selbst zu erkranken. Es handelt sich um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Da regelmäßig auch Menschen durch Erkrankungen wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) betroffen sind, ist ein Zeckenstich eine Verletzung, mit der keineswegs leichtfertig umgegangen werden darf.
Die Lyme-Borreliose (Lyme-Krankheit) ist eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch Borrelien, das Bakterium Borrelia burgdorferi, oder verwandte Arten ausgelöst wird. Die Borreliose kann jedes Organ befallen, speziell das Nervensystem und die Gelenke.
Die Diagnostik der Borreliose geschieht in erster Linie klinisch, das heißt aus dem Krankheitsbild, das der Patient zeigt. Der Zeckenstich selbst ist dabei eindeutiger Anlass zu Nachbeobachtung auf Symptome des Frühstadiums. Die Deutsche Borreliose-Gesellschaft empfiehlt eine Frist von vier bis sechs Wochen für das Auftreten einer Wanderröte (Erythema migrans), aber ebenso für Fieber ohne Hautrötung.
In der Frühphase sind die Symptome einer Borreliose ähnlich einem grippalen Infekt ohne Husten und Schnupfen. Es kommt häufig zu Myalgien (Muskelschmerzen) und Arthralgien (Gelenkschmerzen).
Gerade in der Frühphase werden viele Borreliose-Fälle übersehen, da innerhalb der ersten Wochen noch keine messbaren Antikörperspiegel gegen Borrelien-Antigene gebildet werden. Ein Problem bei der Feststellung der Borreliose ist die laborchemische (serologische) Unterscheidung zwischen einer abgeheilten Borreliose (Seronarbe) und einer noch aktiven, therapiebedürftigen Borreliose.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine von Viren verursachte Infektionserkrankung. FSME-Viren werden durch einen Zeckenstich übertragen, hauptsächlich durch den gemeinen Holzbock. Die durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung verläuft mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber, und bei einem Teil der Patienten mit einer Meningoenzephalitis, der Entzündung von Gehirn und Hirnhäute (Meningen). Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich, neben allgemeinen Schutzmaßnahmen wie dem Absuchen des Körpers nach einem Waldbesuch kommt die aktive Impfung als vorbeugende Maßnahme in Frage. Die Impfung wird Bewohnern von Risikogebieten empfohlen.
Der Nachweis des FSME-Erregers ist meldepflichtig.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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