Menü
Gesundheit und Medizin
Als Schwangerschaft (Gestation, Gravidität, Graviditas) bezeichnet man den Zeitraum in dem eine befruchtete Eizelle im Körper einer werdenden Mutter zu einem Kind heranreift. Die Schwangerschaft dauert von der Befruchtung bis zur Geburt durchschnittlich 267 Tage. In den ersten acht Schwangerschaftswochen bezeichnet man das heranreifende Kind als Embryo, nach Ausbildung der inneren Organe ab der neunten Schwangerschaftswoche wird die Bezeichnung Fetus (Fötus) verwendet.
Organe im Bauch einer schwangeren Frau mit Fötus von lateral. Ab 9. Schwangerschaftswoche beginnt die Fetalperiode und endet mit der Geburt.
Erstes eindeutigstes Zeichen einer Schwangerschaft ist das Ausbleiben der Monatsblutung (Menstruation). Weitere Zeichen können sein: schnell müde werden, häufiges Wasserlassen, Bauchkrämpfen und aufgebläht fühlen. Auch wird oft ein Ziehen in den Brüsten verspürt. Im weiteren Verlauf können Symptome wie Stimmungsschwankungen, Übelkeit (besonders morgens), Erbrechen, abnorme Essgelüste, Schwindel und Sodbrennen auftreten.
Der Schwangerschaftsverlauf wird in drei Abschnitte zu drei Monaten (Trimenon oder Trimester) eingeteilt, beziehungsweise in je 13 Schwangerschaftswochen. Das Alter der Schwangerschaft vom Tag der Empfängnis wird mit Post conceptionem (p.c.) bezeichnet. Da der Empfängnistermin meistens nicht genau festgelegt werden kann, wird vom ersten Tag der letzten Menstruation an Post menstruationem (p.m.) gerechnet. Das Alter des Embryo (Fötus) beträgt ca. zwei Wochen weniger als die Schwangerschaftswoche (SSW), so dass In der Folge die Schwangerschaftsdauer in SSW (p.m.) angegeben wird.
Im ersten Trimenon, in den Monaten eins bis drei, entwickelt sich der Embryo besonders rasch: Schwangerschaftswochen 1 bis 4 = Befruchtung und Einnistung; Schwangerschaftswochen 5 bis 8 = Anlage der größeren Organe; Schwangerschaftswochen 9 bis 12 = weitere Ausdifferenzierung der Organe und Bildung der Gliedmaßen. Der Embryo ist am Ende dieser Phase 5 bis 6 cm groß und wiegt ca. 14g. Die Embryonalperiode wird jetzt von der Fetogenese abgelöst.
Im zweiten Trimenon, in den Monaten vier bis sechs, verschwinden die anfänglichen Komplikationen wie Wechselbäder der Gefühle und/oder Übelkeit. Deshalb, und weil das Risiko einer Fehlgeburt jetzt deutlich abgenommen hat, empfinden viele Frauen diese Zeit als sehr angenehm. Das zweite Trimenon wird von Hebammen als idealer Zeitraum z.B. für Reisen angesehen. Bewegungen des Fetus werden jetzt spürbar, die stabilere Phase der Schwangerschaft beginnt: Schwangerschaftswochen 13 bis 16 = Kindsbewegungen; Schwangerschaftswochen 17 bis 20 = Kindsbewegungen meist spürbar; Schwangerschaftswochen 21 bis 24 = Kind beginnt auf äußere Reize zu reagieren.
Im dritten Trimenon, dem letzten Schwangerschaftsabschnitt der Monate sieben bis zehn reift der Fötus vollständig heran. Der Körper der werdenden Mutter bereitet sich auf die Geburt vor, wobei der Abschnitt wegen des zusätzlichen Gewichts für die Frau wieder unangenehmer werden kann. In diesem Zeitraum ist bei einer intensivmedizinischen Behandlung ein Überleben des Kindes bei einer Frühgeburt bereits möglich. Vollständige Reifung des Fötus und Vorbereitung des Körpers auf die Geburt: Schwangerschaftswochen 25 bis 28 = Öffnen der Augenlider; Schwangerschaftswochen 29 bis 32 = erste Übungswehen; Schwangerschaftswochen 33 bis 36 = Senkung des Kindes; Schwangerschaftswochen 37 bis 40 = Geburt steht bevor. In den letzten Wochen nimmt das Kind vor allem an Gewicht zu. Über die Plazenta nimmt es Antikörper aus dem Blutkreislauf der Mutter auf. Das Baby misst bei der Geburt ca. 48 cm bis 54 cm und wiegt 2800 g bis 4000 g. Der Durchmesser des Kopfes liegt zwischen 9,5 cm und 10,5 cm.
Die Schwangerschaft endet mit der Entbindung der Frau, der Geburt des Kindes. Diese kann sich durch verschiedene Symptome ankündigen, wie das Einsetzen der Eröffnungswehen (ca. 30 bis 60 Sekunden alle zehn Minuten innerhalb ein bis zwei Stunden, durch einen leicht blutigen Ausfluss infolge sich lösenden Schleimpfropfes vom Muttermund, durch Blasensprung (Platzen der Fruchtblase) sowie durch Durchfall oder Erbrechen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.