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Anatomie Mensch
Der Augapfel (Bulbus oculi) des Menschen hat einen Durchmesser von etwa 24 mm. Er ist in die Augenhöhle (Orbita), die durch Stirnbein, Keilbein, Jochbein, Tränenbein, Siebbein und Oberkieferknochen begrenzt wird, in einem gleitfähigen Fettkörper eingebettet und füllt diese zu etwa zwanzig Prozent aus. Der Aufbau des Augapfels erfolgt in mehreren Schichten. Die äußere Augenhaut (Tunica fibrosa) besteht aus der weißlich schimmernden Lederhaut (Sclera) und im vorderen Teil die durchsichtige Hornhaut (Cornea). Die Sclera besteht aus festem Bindegewebe, sie unterstützt die im Inneren gelegenen Anteile des Auges und dient den mit ihr verflochtenen Sehnen der Augenmuskeln als Ansatzfläche. Das Bindegewebe der Cornea wird durch die Wirkung des Kammerwassers in einem bestimmten Quellzustand gehalten, so dass es durchscheinend ist. Hornhauttrübung bezeichnet man als grauen Star (Katarakt).
Im Augeninnern schließt sich sich die mittlere Augenhaut (Tunica vasculosa) als gefäß- und nervenreicher, aber auch stark pigmentierter Abschnitt an. Sie enthält die Aderhaut (Choroidea), den Strahlenkörper (Corpus ciliare) und die Regenbogenhaut (Iris). Als besondere Bildung ist zwischen Iris und Glaskörper die bikonvexe Linse (Lens) eingesetzt. Die innere Augenhaut (Tunica interna) unterteilt sich in das Pigmentepithel außen und die Netzhaut (Retina).
Die gefäßarme Lederhaut wird volkstümlich als „das Weiße im Auge“ bezeichnet und betrifft etwa 5/6 der äußeren Hülle. Die Gelbfärbung im höheren Alter ist durch verfärbte Fetteinlagerungen bedingt. Bei Lebererkrankungen kommt es ebenfalls zur Gelbfärbung.
Die Hornhaut ist eine vorn liegende ovale und durchsichtige Platte, die aus mehrenen Schichten besteht. Sie geht an ihrem Rand systematisch in die Sclera über. Das Hornhautepithel mit mehreren Lagen übernimmt den Schutz gegen äußere Einflüsse. Durch die zahlreichen Nervenendigungen ist die Hornhaut sehr empfindlich. Bis auf die schmalen Randzonen gibt es keine Blutgefäße. Nach Verletzungen kann eine Trübung erfolgen.
Die Aderhaut befindet sich außen auf der Netzhaut und ist mit deren Pigmentschicht fest verankert. Dadurch können die äußeren Netzhautschichten versorgt werden. Der Strahlenkörper legt sich von der Seite an den Linsenrand und setzt hier an. Im Inneren befindet sich der glatte Strahlenmuskel (M. ciliaris), der durch abgestufte Kontraktionen die stärkere Wölbung der Linse in ihrer Ruhelage zulässt, wodurch das Nahsehen möglich ist (Akkommodatin). Im Gegensatz führt seine Erschlaffung zum Zug auf die Linse und zu deren Abflachung für die Fernsicht. Die Versorgung erfolgt über den parasympathischen Anteil des N. oculomotorius.
Die Regenbogenhaut ist eine pigmentierte Blende, die das Sehloch (Pupille) frei lässt und hinter der Hornhaut bzw. vor der Linse liegt und am Strahlenkörper ansetzt. In der Regenbogenhaut befinden sich die zwei inneren glatten Augenmuskeln. Der Pupillenschließer (M. sphincter pupillae) wird parasympathisch über den N. oculomotorius und der Pupillenerweiterer (M. dilator pupillae) sympathisch über den Halssympathikus versorgt. Sie gestalten unabhängig von den Lichtverhältnissen das Pupillenspiel.
Die Regenbogenhaut teilt den Raum zwischen der Linse und der Hornhaut in eine vordere und eine hintere Augenkammer. Über den freien Rand an der Pupille stehen beide Kammern mitweinader in Verbindung.
Der Gefäßreichtum am Strahlenkörper sorgt für die Bildung des Kammerwassers, das den intrabulbären Druck erzeugt (etwa 15 bis 22 mmHg Augendruck). Das Kammerwasser fließt am Regenbogen-Hornhaut-Winkel (Iridokornealwinkel) in den Schlamm-Kanal ab. Abflussstörungen führen zum Augenüberdruck (Glukom, grüner Star).
Die bikonvexe durchsichtige Linse, welche ohne Gefäße und Nerven ist, hängt am Strahlenkörper in der hinteren Augenkammer und bricht das einfallende Licht. Im Alter lässt ihre Elastizität nach (Alterssichtigkeit die durch Sammellinsen behoben wird). Die Linsentrübung nennt man grauenStar (Katarakt). Der hinter der Linse liegende Glaskörper füllt den Innenraum mit seiner Flüssigkeit aus.
Die Netzhaut beginnt außen mit den Sinnesepithelzellen als Stäbchen (Hell-Dunkel-Sehen) und Zapfen (Farben- und Form-Sehen). Über zwei weitere Nervenzellschichten, die ihnen folgen, gelangen die Erregungen zum N. opticus. Mit dem Augenspiegel lässt sich der Augenhintergrund direkt betrachten. Am Sehnerveneintritt (Discus n. optici) erkennt man die beginnenden Gefäßaufzweigungen. Seitlich davon erscheint ein gefäßreicher gelber Fleck (Macula lutea), die Stelle des schärfsten Sehens.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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