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Gesundheit und Medizin
Der Rücken (Dorsum), die hintere Fläche des Oberkörpers, die hintere Wand des Rumpfes, wird von der Wirbelsäule, den hinteren Abschnitten der Rippen mit der Rückenmuskulatur gebildet. Der Rücken reicht vom unteren Rand des Nackens, seitlich über den Rand des Trapezmuskel (Musculus trapezius), die Ausdehnung des Schulterblatts bis zum Beckenkamm und zur Spitze des Steißbeins. Die Elemente des Rückens mit der Wirbelsäule und den Rückenmuskeln sorgen für Stabilität und sogleich für Beweglichkeit des Körpers. Der Rücken in den Bereichen der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule ist wegen der hohen Belastung besonders anfällig.
Rückenbeschwerden sind ein schmerzhaftes Tribut an die moderne Arbeitswelt und die vorwiegend sitzende Lebensweise am Arbeitsplatz. Fehlerhafte Haltung am Arbeitsplatz, mangelnde ausgleichende körperliche Bewegung und falsches oder zu schweres Heben sind die drei häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. In der Jugend entwickeln viele Menschen eine schlechte und zu lässige Körperhaltung. Sie gilt als „cool“ – aber diese Fehlhaltung kann die Muskeln und Bänder, die das Rückgrat stützen, schwächen oder strapazieren.
Um das Entstehen der Rückenschmerzen besser verstehen zu können, muss man sich an den speziellen Aufbau der Wirbelsäule als dem tragenden Anteil des Rückens erinnern. Das Rückgrat besteht aus 30 kleinen knöchernen ringförmigen Wirbeln, die in einer S-Form aufeinandergereiht einen schützenden Tunnel für das Rückenmark bilden. Die Zwischenräume zwischen den Wirbeln enthalten die Bandscheiben, die aus einem Bindegewebe bestehenden äußeren Ring und einem inneren Gallertkern bestehen und als elastische Puffer dienen. Das Rückenmark enthält ein Bündel von Nervensträngen, die vom Gehirn in die Körperperipherie und zurück führen. Die kräftigen und langen Rückenmuskeln und feste Bänder stützen das Rückgrat beim Drehen, Beugen, Strecken und der aufrechten Haltung. Die instabile knöcherne Wirbelsäule erhält so eine erstaunliche Festigkeit bei großer Bewegungsbreite. Aber, sie ist dadurch auch besonders störanfällig, alle diese Strukturen können überlastet und geschädigt werden. Die Muskulatur und der Bandapparat können überdehnt und gezerrt werden, was Schmerzen verursacht. Probleme mit den Muskeln, Bändern und Wirbeln sind gekoppelt.
Für eine gute Haltung ist es wichtig, die drei natürlichen Krümmungen des Rückens beizubehalten, dies gilt auch bei sitzender Tätigkeit. Deshalb sind optimale Sitzmöbel im Berufsleben sehr wichtig! Optimal ist ein Sitzen auf Stühlen, die so niedrig sind, dass beide Füße flach auf dem Boden tehen können – die Knie sollten auf gleicher Höhe oder leicht höher als die Hüften sein. Anlehnen des Rückens fest gegen die Stuhllehne; moderne ergonomisch gestaltete Büro-Sitzmöbel sind besonders wichtig. Notfalls kann das Kreuz mit einer Lendenstütze oder einem zusammen gerollten Handtuch entlastet werden. Bei einem Computer-Arbeitsplatz sollte der Bildschirm in Augenhöhe sein.
Obwohl eine gute Haltung sehr hilft, kann sie allein nicht den Rücken vor den täglichen Belastungen schützen. Sie sollte kombiniert werden mit einem Übungsprogramm, das darauf abzielt, die Muskeln im Rückgratbereich zu stärken. Die Motive für das Rückentraining sind sehr vielfältig – zum größten Anwendungsfeld zählt die Rehabilitation, sowie die Behandlung von bestehenden Rückenschmerzen. Rückentraining beugt Rückenschmerzen vor, ist für jeden geeignet und stabilisiert die Wirbelsäule durch gezielte Belastung. Die Teilnahme an Rückenschulen o.ä. ist sehr zu empfehlen.
Bewegungsstörungen, vor allem der oberen Halswirbelsäule, durch Überlastung der Muskulatur z.B. durch langes Sitzen vor dem PC können zu einen durch die Halswirbelsäule bedingten Kopfschmerz führen, der nicht selten zu einem Dauerschmerz mit quälender Intensität führt.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.