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Anatomie Mensch
Unter der Gestalt des menschlichen Körpers versteht man seine äußere Form und damit sein Erscheinungsbild. Anhand dieser Feststellung erfolgt die Unterteilung in den Stamm im weitesten Sinn und in zwei Paar Gliedmaßen. Der Stamm selbst besteht aus dem Kopf (Caput), dem Halsgebiet (Collum) und dem Rumpf (Truncus) oder dem Stamm im engeren Sinn. Letzterer läßt sich in Brust (Thorax), Bauch (Abdomen) und Becken (Pelvis) gliedern. Da die äußere Oberflächeneinteilung nicht die Lage der Organe im Inneren widerspiegelt, erhalten die Gegenden (Regiones) zur topografischen Beschreibung eine besondere Bedeutung.
Die Grundlage des Kopfes (Caput) bildet der Schädel (Cranium). Der Gehirnschädel (Neurocranium) umschließt die Schädelhöhle (Cavitas cranii), in der sich das Gehirn (Cerebrum) befindet. Der Gesichtsschädel (Viszerocranium) besteht eigentlich ans dem Nasen- und Kieferskelett. Er besitzt als einzige äußere bewegliche Verbindung das Kiefergelenk (Articulatio temporomandibularis). Der Hals stellt das bewegliche Verbindungselement des Kopfes zum Rumpf dar. Daraus resultiert, dass funktionell gesehen Kopf und Hals eine Einheit bilden.
Die volle Inanspruchnahme der Kopfbewegungen erfolgt durch die abgestufte Einbeziehung der Halswirbelsäule. Das verlängerte Mark liegt an der Grenze vom Kopf zum Hals und geht in das Rückenmark über. Die Anfangsteile des Atmungs- und Verdauungstraktes benutzen den Hals gleichfalls ohne scharfe Trennung als Durchzugsgebiet. Gleiches gilt für die Gefäße und Leitungsbahnen, aber auch für pathologische Prozesse.
Bei der Gliederung des Rumpfes im engeren Sinn beginnt man allgemein mit der Brustwand, die die Brusthöhle (Cavitas thoracis) einhüllt. Durch das Zwerchfell wird diese nach unten abgeschlossen. Die Brusthöhle enthält eine rechte und eine linke Pleurahöhle (Cavitas pleuralis) sowie den Mittelfellraum (Mediastinum) mit der Herzbeutelhöhle (Cavitas pericardialis) für das Herz, das Bries (Thymus), die Luftröhre (Trachea), die Speiseröhre (Oesophagus), die großen Gefäße, Nerven und Lymphknoten. Die vordere Bauchwand kleidet mit ihrer innersten Schicht, dem äußeren oder seitlichen Blatt des Bauchfells (Peritoneum parietale), den Bauchraum aus. Diese seröse Haut überzieht innen die vordere Bauchwand, die Unterfläche des Zwerchfells und liegt hinten vor den Bildungen der hinteren Bauchwand und den Organen, die sich hinter dem Bauchraum, dem Retroperitonealraum, befinden. Nach unten geht das seitliche Bauchfell ohne scharfe Grenze in die Auskleidung der Beckenwände über. Da die Abschnitte des Darmrohrs, der Leber und der Milz einen eigenen glatten Bauchfellüberzug (Peritoneum viscerale) haben, entsteht zwischen dem Peritoneum parietale und Peritoneum viscerale die eigentliche Peritonealhöhle (Cavitas peritonealis) des Bauchraumes. Diese setzt sich nach unten kontinuierlich in den Beckenraum (Cavitas pelvis) bis zum Beckenbodenüberzug fort und enthält hier die Beckeneingeweide.
Die oberen Gliedmaßen sind durch den Schultergürtel nur gelenkig mit dem Stamm verbunden, während die unteren Gliedmaßen durch den Beckenring in den Stamm eingebaut werden. An den Extremitäten lassen sich einzelne Gebiete nach den äußeren Formen gut abgrenzen. Die abgerundete Schultergegend (Regio deltoidea) entspricht dem darunterliegenden Deltamuskel (M. deltoideus). Nach diesem rumpfnäheren (proximalen) Teil folgt der Oberarm (Brachium) und anschließend der Unterarm (Antebrachium). Zwischen beiden liegt die EIlengegend (Cubitus). Der Unterarm stellt die Verbindung zu der rumpfferneren (distalen) Handwurzel (Carpus) und Hand (Manos) her. An den unteren Gliedmaßen beginnt die Orientierung dorsal an der Gesäßgegend (Regio gluteralis). Distal schließt sich die Oberschenkelgegend (Regio femoralis oder Fermur) an, die dann in die Kniegegend (Genus) übergeht. Der jetzt folgende Unterschenkel (Crus) reicht bis zum Fuß (Pes).
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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