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Gesundheit und Medizin
Die Schwangerschaft endet mit der Geburt des Kindes, den Ausstoß des Kindes aus der Gebärmutter. Diese kann sich durch verschiedene Symptome ankündigen, wie das Einsetzen der Eröffnungswehen (ca. 30 bis 60 Sekunden alle zehn Minuten innerhalb ein bis zwei Stunden, durch einen leicht blutigen Ausfluss infolge sich lösenden Schleimpfropfes vom Muttermund, durch Blasensprung (Platzen der Fruchtblase) sowie durch Durchfall oder Erbrechen.
Erstes Stadium der Geburt: Die normale Geburt (Spontangeburt) beginnt mit der Eröffnungsphase, die meist mit unregelmäßigen Wehen mit einer Frequenz von 2 bis 3 Wehen in 30 Minuten beginnt und sich mit regelmäßigen Wehen (alle 3 bis 6 Minuten) fortsetzt. Diese bewirken die Öffnung des Muttermundes. Das Schmerzempfinden wird während der Eröffnungswehen unterschiedlich stark erlebt. Die Dauer der Eröffnungsphase beträgt bei Erstgebärenden zwischen 10 und 12 Stunden. Bei Frauen, die bereits Kinder geboren haben (Mehrgebärende), verkürzt sich die Eröffnungsphase auf ca. 6 bis 8 Stunden.
Das letzte Drittel der Eröffnungsphase wird auch Übergangsphase genannt, die Wehenfrequenz steigt häufig, die Kontraktionen werden stärker und die Schmerzen intensiver. Der Kopf des Kindes tritt durch das Becken der Mutter, wobei das Kind eine 90-Grad-Drehung macht. Das in Schädellage liegende Kind schaut auf die rechte oder linke Hüfte der Mutter, um in den querovalen Beckeneingang eintreten zu können und dreht sich während der Übergangsphase mit dem Gesicht nach hinten, in Richtung Steißbein.
Wenn der Muttermund sich fast oder vollständig eröffnet ist (8–10 cm), beginnt die Austreibungsphase, der Charakter der Wehen ändert sich erneut. Es kommt zu einer durchschnittlichen Frequenz von 6 bis 7 Wehen in 15 Minuten. Der kindliche Kopf tritt tief ins Becken ein und drückt auf den mütterlichen Darm, wodurch bei der gebärenden Frau reflektorisch ein Pressdrang ausgelöst wird. Nch vollständiger Öffnung des Muttermundes schließt sich die Austreibungsperiode an. Die Fruchtblase platzt, der sog. Blasensprung, und das Kind rutscht in den Geburtskanal. Jetzt wird das Hormon Oxytocin vermehrt ausgeschüttet, welches zur verstärkten Kontraktionen führt – der anstrengendste Geburtsabschnitt.
Viele Frauen empfinden es jetzt auch als erleichternd, die Geburt durch aktives Pressen zu unterstützen. Doch das Köpfchen des Kindes sollte möglichst bis auf den Beckenboden gelangen, bevor die Frau unter Anleitung der Hebamme zu pressen beginnt – je tiefer der Kopf um so kürzer der Weg bis zum Austritt.
Beim normalen Geburtsverlauf wird der kindliche Kopf gebeugt. Während der Kopf den Beckenboden überwindet und austritt, geht er in eine Überstreckung über. Wenn der Kopf geboren, tritt normalerweise eine Wehenpause ein, und mit der nächsten Wehe macht das Kind eine 90-Grad-Drehung. Es schaut wieder nach rechts oder nach links, so dass die Schultern aus dem längsovalen Beckenausgang austreten können. Sind die Schultern geboren, so folgt der Rest des kindlichen Körpers problemlos.
ÜIm Anschluss an die Geburt folgt die Nachgeburtsperiode, nach deren Beendigung die Entbundene Wöchnerin heißt. Erst mit vollständiger Ablösung der Plazenta ist die Geburt beendet. Die Nachgeburt (Plazentageburt) erfolgt nach 10 bis 30 Minuten. Die Geburt des Mutterkuchens und der Fruchtblase wird durch Hebamme oder Arzt auf Vollständigkeit überprüft und bedarf wegen möglicher Komplikationen großer Sorgfalt.
Nach der Geburt kann das Neugeborene vom Geburtshelfer oder der Mutter selbst auf ihre Brust oder Bauch gelegt und warm zugedeckt werden, um das Bonding (Bindung zwischen Eltern und Kind soll sich entwickeln) und erstes Stillen zu ermöglichen bzw. die Geburt der Plazenta zu erleichtern. Das Neugeborene kann zunächst auch dem Vater übergeben werden, um dessen Bindung an Mutter und Kind zu festigen.
Im Anschluss an die Nachgeburt werden mögliche Dammrisse oder ein durchgeführter Dammschnitt nach lokaler Betäubung genäht, während dieser Zeit wird das Kind gereinigt und angezogen.
Beim Kaiserschnitt (Sectio caesarea, Schnittentbindung) wird der Fetus auf operativem Wege aus der Gebärmutter der Mutter geholt.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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