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Gesundheit und Medizin
Der Schöpfer der Retortenbabys, der britische Forscher Robert Edwards erhielt für seine Beiträge zur Entwicklung der Technik von In-vitro-Fertilisationen IVF 2010 den Medizin-Nobelpreis. Sein kongenialer Mitschöpfer des ersten Retortenbabys war der 1988 verstorbenen Gynäkologen Patrick Steptoe. Die künstliche Befruchtung im Reagenzglas, auch In-vitro-Fertilisation genannt, ist ein Meilenstein der modernen Medizin.
Die In-vitro-Fertilisation, die sog. Befruchtung im Glas, ist eine Methode zur künstlichen Befruchtung in der Reproduktionsmedizin. Die künstliche Befruchtung kann kinderlosen Paaren zu einem Baby verhelfen, wenn der Kinderwunsch nicht auf natürliche Weise erfüllt werden kann. Bei der künstlichen Befruchtung bringt der Arzt Samen (Spermium, Spermatozoon, Spermatozoid, Samenzelle) und Ei (Eizelle, Oozyte, Ovocytus) innerhalb oder außerhalb des weiblichen Körpers zusammen.
Während früher immer durch die Bauchdecke punktiert wurde (Bauchspiegelung), ist die heute übliche Technik, das bei der In-vitro-Fertilisation von der Frau befruchtungsfähige Eizellen unter Ultraschallsicht von der Scheide aus abgesaugt werden. Das bedeutet, dass eine In-vitro-Fertilisation nur durchgeführt werden kann, wenn die Frau mindestens einen gesunden Eierstock, eine gesunde Gebärmutter und nach Möglichkeit auch regelmäßige Monatszyklen mit Eisprung hat. Vom Mann wird durch Masturbation Sperma gewonnen, eine gute Qualität und Beweglichkeit der männlichen Spermien muss gewährleistet sein. Eizellen und Samenzellen werden anschließend in einem Glasschälchen (In-vitro-Fertilisation = Befruchtung im Glas) zusammengebracht. Wenn etwa 18 Stunden vergangen sind, wird die Befruchtung der Eizellen kontrolliert. Die befruchtete Eizelle erkennt man an den zwei Vorkernen, die dem genetischen Material von Spermium und Eizelle entsprechen – sog. Vorkernstadium.
Über 48 Stunden nach der Punktion werden die Embryonen üblicherweise in die Gebärmutter (Uterus) zurückgegeben, dem sog. Transfer, es erfolgte bereits eine Zellteilung, die Embryonen liegen im 4-8-Zellstadium vor. Man kann den Transfer der Embryonen auch am 5. Tag nach der Eizellentnahme vornehmen, das würde als Blastozystentransfer bezeichnet. Nach Ablauf von 14 Tagen gibt ein Schwangerschaftstest Auskunft darüber, ob die In-vitro-Fertilisation erfolgreich verlaufen ist.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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