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Gesundheit und Medizin
Die Hygiene ist die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung und Festigung der Gesundheit. Doch Keime in Krankenhäusern können immer mehr zur ernsten Bedrohung der Gesundheit für Patienten werden. Besonders, wenn die gefährlichen Bakterien gegen Antibiotika resistent sind. Resistente Bakterien sind keine Neuigkeit, seit längerer Zeit beobachten Mediziner, dass ganze Bakterienstämme eine Resistenz gegenüber Antibiotika. Häufigste und gefährlichste Verursacher von Krankenhausinfektionen in Deutschland ist das Bakterium Staphylococcus aureus, gegen das Antibiotikum Methicillin und andere Antibiotika resistent ist, es wird als MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet.
Weitere Krankenhauskeime sind die Enterobakterien, die Enterokokken, das Bakterium Pseudomonas aeruginosa und die Acinetobacter-Bakterien. Das sich immer mehr verbreitende NDM-1 ist ein Bakterium, das durch ein neues Gen mutierte und somit seine Resistenz stark erhöht hat.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass es sich beim Bakterium NDM-1, was für Neu-Delhi-Metallo-Beta-Lactamase steht, nicht um neue Bakterienarten handelt, sondern um multiresistente Formen der Spezies Klebsiella pneumoniae oder Escherichia coli. Beta-Lactamasen sind Enzyme, die von zahlreichen Bakterien gebildet werden. Sie hydrolysieren den Beta-Lactam-Ring, ein gemeinsamer struktureller Bestandteil der Beta-Lactam-Antibiotika und verhindern somit die Wirksamkeit dieser Arzneistoffe.
Der Wissenschaftler Timothy Walsh entdeckte NDM-1 erstmals bei einem schwedischen Patienten, der wegen einer Schönheitsoperation nach Indien gereist war. In Indien wurden mehrere Fälle gemeldet; auch in Ländern wie den Niederlanden, den USA, Australien, in Großbritannien und Kanada wurde der Keim bei Patienten nachgewiesen. Allesamt der Patienten waren zu Schönheitsoperationen nach Indien gereist, von wo aus der Keim vermutlich eingeführt wurde.
Der Superkeim NDM-1 kann sich nur bei Feuchtigkeit ausbreiten, anders als das Bakterium MRSA, welches ein Trockenkeim ist. Man kann demnach nur über eine offene Wunde mit dem Erreger in Kontakt kommen und sich infizieren. Die Gefahr der Verbreitung des Superkeims ist im Gegensatz zum Trockenkeim MRSA deutlich eingegrenzt. Experten befürchten, dass NDM-1 sich auch auf andere Bakterienstämme ausbreiten könnte, die ihrerseits bereits gegen viele andere Antibiotika resistent sind. Am Ende dieser Entwicklung könnten gefährliche Infektionen stehen, die kaum noch mehr behandelt werden können.
Hygiene-Maßnahmen und die Forderung nach mehr Fachärzten für Krankenhaus-Hygiene sind leider überfällig. Um Infektionen mit Krankenhauskeimen zu vermeiden, haben sich viele Kliniken dazu entschieden, vor einer Operation, z.B. einen MRSA-Test, ein Screening durchzuführen, wobei dem Patienten ein Abstrich aus Nase und Rachen entnommen wird. Damit die Keime nicht von einem Patienten zu nächsten gelangen, können altbewährte Mittel wie Händehygiene in den Kliniken helfen.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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