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Anatomie Mensch
Ein Blutgefäß (Ader, Vas sanguineum) besteht im menschlichen Körper aus einer röhrenförmigen Struktur, ein Gefäß, in der das Blut transportiert wird. Alle Blutgefäße bilden gemeinsam mit dem Pumporgan Herz den Blutkreislauf. Die Blutgefäße werden unterteilt in: Aorta (Hauptschlagader), Arterien (Schlagadern), Arteriolen (kleine Schlagadern), Kapillaren (Haargefäße), Venolen (kleine Venen), Venen (Blutadern) und obere/untere Hohlvenen (Vena cava superior/inferior).
Alle Gefäße, außer den Kapillaren, sind aus vier Schichten aufgebaut. Die Intima (Tunica interna) begrenzt das Gefäßlumen mit einer lückenlosen einreihigen Lage von Endothelzellen, welch in die Längsrichtung des Gefäßstromes liegen. Dann folgt eine dünne Bindegewebsschicht (Subendothel), in der bei Arterien mehr elastische Fasern vorkommen (Membrana elastica interna). Hauptsächlich aus glatter Muskulatur besteht die Media (Tunica media), die bei den Venen dünner ausgeprägt ist als bei den großen Arterien. Die Adventitia (Tunica externa oder adventitia) hat Bindegewebscharakter mit eingestreuten glatten Muskelfasern. Bei den größeren Schlagadern sind in die äußere Wandung Arterien zur Ernährung der Gefäßwand eingebaut, welche aus der näheren Umgebung sind. Venen und Lymphgefäße besitzen zusätzlich Klappen, die als taschenförmige Ausstülpungen der Intima in das Lumen ragen und Ventile bilden und den Blutstrom oder Lymphstrom zum Zentrum hin freigeben. Beim Rückfluss entfalten sich die Klappen und stoppen diesen.
Die Arterien verzweigen sich zur Peripherie hin. Direkt vor dem Kapillargebiet kommt es zur Bildung von Arteriolen, in denen Sperrmechanismen (Sperrarterien von Schwellkörpern oder in den Fingern) auftreten können. Auch gibt es Endarterien, die keine zusätzlichen Verbindungen (Anastomosen) eingehen. Bei ihrem Ausfall tritt der Gewebstod (Nekrose) ein. Die umschriebenen Bezirke, welche so absterben, nennt man Infarkt. Den Gas- und Stoffaustausch übernehmen die Kapillare (Haargefäße). Diese haben einen Durchmesser von 4 bis 15 µm, so dass sie für ein rotes Blutkörperchen passierbar bleiben. Durch Lücken im Endothel und aktive Veränderungen ist der Austausch möglich.
Zum Kapillargebiet gehört die gesamte Strombahn bis es zur Bildung der kleinen Venen (Venolen, Venulen) kommt, welche bereits wieder ein ein lückenloses Endothelrohr haben. Das Kapillargebiet als Bindeglied zwischen den Arterien (arterieller Schenkel) kann durch verschiedene Einflüsse die Durchblutungsgröße des Kreislaufs ändern. Hinzu kommen noch die Möglichkeiten der Ausweitung von Nebenbahnen (Kollateralen) beim Verschluss einer Schlagader. Der Rückstau bewirkt hierbei die Ausweitung des Seitenastes. Die Minderdurchblutung erkennt man häufig an einer Blässe, während der Rückstau des Blutes eine Blaufärbung bewirkt.
Die gesamten Gefäße und ihr Inhalt werden unter dem Begriff Kreislauf zusammengefasst. Durch dieses System erfolgen Gasaustausch, die Zufuhr von Nahrungsstoffen, der Abtransport von Abfallstoffen und auch die Regulierung der Körperfunktionen für jedes Organ. Das Herz (Cor, Kardia, Cardia) ist der Motor des Kreislaufs. Der Kreislauf beginnt im linken Ventrikel (Ventriculus sinister) und geht über die Aorta, die Arterien bis zum Kapillargebiet als Austauschfläche. Der Rückfluss erfolgt über die Venen zum rechten Vorhof. In den venösen Schenkeln sind zusätzlich das Pfortadersystem sowie das Lymphsystem eingeschaltet. Die Verbindung von der rechten Kammer (Ventriculus dexter) zur Lunge (Pulmo) für den Gasaustausch und der Rücktransport in den linken Vorhof (Atrium sinsitrum) wird als kleiner Kreislauf bezeichnet.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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