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Anatomie Mensch
Die äußere Körperoberfläche wird von der Haut (Derma, Cutis) bedeckt. Die Haut ist flächenmäßig das größte (je nach Körperumfang und Körpergröße 1,5 bis 2 m2), das schwerste (bis zu 10 kg) und funktionell das vielseitigste Organ des menschlichen Organismus. Sie dient der Abgrenzung von Innen und Außen (Hüllorgan), dem Schutz vor Umwelteinflüssen, der Repräsentation, Kommunikation und Wahrung der Homöostase (inneres Gleichgewicht). Weiterhin übernimmt die Haut wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und der Immunologie und verfügt über vielfältige Anpassungsmechanismen.
Die Haut des Menschen hat vielseitige Aufgaben: Temperaturregelung, Wasserhaushalt, Reizaufnahme und Reizbeantwortung sowie die Abwehr. Bekannte Reaktionen sind die Rötung bei bestimmten Krankheiten, oder auch die Blaufärbung bei Herzkrankheiten.
Allgemein besteht die Haut (Cutis) aus der Oberhaut (Epidermis), einem mehrschichtigen verhornten Plattenepithel, und der Lederhaut (Dermis, Corium) mit einem engen Geflecht von Fasern, die fest mit der Oberhaut verflochten sind. Darunter schließt sich die Unterhaut (Subcutis, Tela subcutanea) an.
Die in der Oberhaut vorkommenden Pigmentzellen (Melanozyten) sind für die Hautfarbe verantwortlich. Die Melaninbildung kann durch Sonnenstrahlen verstärkt werden – Sonnenbräune. Vitamin A-Mangel führt zu vermehrter Verhornung (Hyperkeratose)..
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Erkrankungen der Haut
Eine Hauterkrankung (Dermatose) ist eine Erkrankung. Hautkrankheiten sind vielseitig, sie werden insbesondere von einem Hautarzt behandelt. Hautverletzung können auch aufgrund einer Erkrankung bestehen. >>>
Erst durch die Lederhaut erreicht die Haut ihre Festigkeit und Elastizität. Die oberen Anteile reichen zapfenförmig in die Oberhaut – die Papillarschicht (Stratum papillare). In ihr befinden sich neben den Kollagenfasern die Blutkapillare und Lymphkapillare sowie die Nervenaufzweigungen und spezielle Sinnesorgane (Meissner-Tastkörperchen). Die Geflechtsschicht (Stratum reticulare) darunter sorgt für die Elastizität der Haut. In ihr befinden sich die Haarwurzeln mit dem Haarmuskel (M. arrector pili), den Knäueln der Talgdrüsen sowie Vater-Pacini-Lamellenkörperchen.
Ein Einstich macht wegen der geordneten Faserrichtung kein Loch, sondern einen Spalt. Diese Spaltlinien verlaufen in Richtung der geringsten Dehnbarkeit, was gerade für kosmetische Eingriffe wichtig ist. Die Unterhaut ist mit gekammertem Bindewebe und Fettgewebe ausgefüllt und stellt die Verbindung zur oberflächlichen Körperfaszie her. In der Unterhaut befinden sich die größeren Blutgefäße und Lymphgefäße.
Die Nägel (Ungues) sind besondere Hornbildungen der Haut. Die Nagelplatten sind Abkömmlinge der Epidermis. Nägel bilden sich an der Nagelwurzel aus Hornplatten. Die Nagelwurzel befindet sich am Grunde der Nageltasche. Das Epithel, das in der Nageltasche dorsal der Nagelplatte aufliegt, wird als Eponychium bezeichnet; das, welchem der Nagel von palmar her aufliegt, als Hyponychium.
Die Haare (Pili, Capillus, Crinis, Coma) dienen meist der Tastempfindung und als Wärmeschutz. Sie bestehen im Wesentlichen aus Keratin und ist grob in drei Schichten aufgebaut: Cuticula, Cortex und Medulla. Die äußerste Schicht, Cuticula oder Schuppenschicht, besteht aus flachen, übereinandergreifenden und verhornten, abgestorbenen Zellen. Der Cortex, auch Faserschicht oder Faserstamm, macht etwa 80 Prozent des Haaranteils aus. Der Cortex besteht aus Faserbündeln, die aus einer großen Zahl feinster Keratinfasern, den Fibrillen, bestehen. Bei dicken Haaren fällt in wenigen Fällen eine starke Auflockerung der Faserstruktur mit teilweise Höhlräumen im Zentrum des Haares auf, die im Faserstamm sonst so geordnete Struktur fehlt hier. Diesen Bereich des Haares nennt man Markkanal oder Mark (Medulla).
Man verliert täglich etwa 50 Haare. Die Hautdrüsen sind als Schweißdrüsen, Duftdrüsen und Talgdrüsen tätig.
Die Haut ist nicht nur ein wichtiges Schutzorgan und Ausscheidungsorgan, sondern auch ein Sinnesorgan.
In der Lederhaut befinden sich Sinneszellen (z.B. Wärme-, Kälte-, Tastkörperchen) und freie Nervenendigungen, die auf Wärme, Kälte, Berührung und Druck sowie Schmerz reagieren.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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