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Physiologie Mensch
Cholesterin, genauer Cholesterol, ist eine für den Menschen lebenswichtige fettähnliche Substanz, die wichtige Aufgaben im gesamten Organismus erfüllt. Cholesterin ist maßgeblich am Aufbau der Zellmembran der Zellen beteiligt und auch sowie an vielen Stoffwechselvorgängen des Gehirns.
Die Cholesterinsynthese, auch Cholesterinbiosynthese genannt, ist ein biochemische Prozess, ein Stoffwechselweg, der Cholesterin aus einfachen Ausgangsstoffen herstellt. Alle Zellen sind zur Cholesterinbiosynthese befähigt, vor allem findet sie in der Leber, im Gehirn und im Darm statt. Den größten Anteil des Cholesterins stellt der Körper für gewöhnlich selber her, ein kleinerer Anteil wird über die Nahrung aufgenommen.
Beim Menschen sind die Leber (Hepar) und die Darmschleimhaut die Hauptorte der Cholesterinsynthese. Außer in Leber und Darm kann die Cholesterinbiosynthese mit wenigen Ausnahmen in fast allen Zellen des Körpers ablaufen. Das Gehirn synthetisiert das von ihm benötigte Cholesterin selbst, da dieses die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Das Cholesterin (Cholesterol), ein fettähnlicher Baustein, hat in unserem Körper lebenswichtige Funktionen zu erfüllen, es ist ein lebensnotwendiges Lipid. Der Cholesteringehalt des menschlichen Körpers beträgt etwa 140 g.
Organe mit hohem Cholesterinbedarf sind das Gehirn sowie die Steroidhormone produzierenden Organe Nebennieren, Eierstöcke und Hoden. Etwa ein Viertel des gesamten Cholesterins ist im Gehirn enthalten, wo es vor allem in den lipidreichen Myelinscheiden der Axone vorkommt.
Cholesterin ist verantwortlich für den Bau von stabilen Zellwänden, aber auch bei der Bildung von Gallensäure in den Zellen der Leber wird es benötigt. Cholesterin und auch andere Nahrungsfette werden, nach dem sie im Dünndarm resorbiert wurden, in eine Eiweißhülle (Chylomikronen) gepackt. Dadurch gelangt das Cholesterin „verpackt“ in den Chylomikronen über die Lymphbahnen ins Blut. Der Hauptanteil der Chylomikronen besteht aus Triglyceriden.
Überschüssiges Cholesterin wird in der Leber aufgenommen, denn die Leber ist der Ort, an dem sich das Cholesterin aus der Nahrung und das Cholesterin aus der Eigensynthese in mehreren chemischen Schritten mischen. Die Leber ist auch der größte Cholesterinspeicher des menschlichen Organismus. Der Speicher wird nur kleiner, wenn Cholesterin zur Herstellung von Gallensäure gebraucht wird.
Die Höhe des Cholesterinspiegels hängt vor allem von der körpereigenen Produktion ab und erst in zweiter Linie von der Zufuhr über die Nahrung. Daneben gibt es eine Vielzahl genetisch bedingter Hypercholesterinämien. Auch als Folge anderer Erkrankungen kann der Cholesterinspiegel erhöht sein, z.B. durch Hypothyreose, Niereninsuffizienz oder metabolisches Syndrom. Im Alter nimmt der Gesamtcholesterinspiegel deutlich zu.
In der Regel ist der Cholesterinspiegel bei jungen Frauen etwas niedriger als bei jungen Männern. Mit zunehmendem Alter gleicht sich dieser Unterschied jedoch aus, ältere Frauen haben schließlich im Mittel einen höheren Cholesterinspiegel als ältere Männer. Einen Sonderfall stellt die Schwangerschaft dar, in ihr ist der Gesamtcholesterinspiegel im Normalfall deutlich erhöht.
Cholesterin ist im Blut hauptsächlich in zwei verschiedenen Transportformen: Das „gute“ HDL (High Density Lipoprotein) transportiert das Cholesterin von den Gefäßen zur Leber. Damit schützt es die Gefäße und kann Arteriosklerose vorbeugen. Das „schlechte“ LDL (Low Density Lipoprotein) transportiert das Cholesterin aus der Peripherie zu den Zellen. Bei einem Überangebot kann das LDL Cholesterin abgeben, welches sich an den Gefäßwänden ablagert und zu Arteriosklerose führen kann.
Da Cholesterin in Wasser unlöslich ist, erfolgt der Transport im Blutplasma zusammen mit anderen lipophilen Substanzen wie Phospholipiden, Triglyceriden oder Fettsäuren, mit Hilfe von Lipoproteinen. Das über die Nahrung zugeführte Cholesterin sowie Triglyceride werden nach der Resorption aus dem Darm von den Chylomikronen (CM, Lipomikronen), Lipoproteinpartikel geringer Dichte, aufgenommen und von dort in die Gewebe transportiert. Lipoproteine verschiedener Dichte (VLDL, IDL und LDL) transportieren selbst hergestelltes und aufgenommenes Cholesterin von der Leber zu den Geweben. HDL nehmen Cholesterin aus den Geweben auf und bringen es zur Leber zurück.
In der Darmmukosa synthetisiert gelangen sie über das Lymphsystem ins Blut und werden durch Lipoproteinlipase zu Chylomikronresten (Remnants) abgebaut, welche in der Leber die Vorstufen von VLDL und HDL sind.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
Die Bilder können direkt über das Bildarchiv www.medical-pictures.de erworben werden.
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