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Physiologie Mensch
Der Organismus des Menschen durchläuft von der Befruchtung bis zur Ausbildung des Erwachsenen eine Entwicklung, die durch Wachstum und Differenzierung erfolgt. Wachstum ist die Zunahme der Körpermasse und der Größe; Differenzierung spezialisiert die Zellfunktionen in den Organen und ihre arbeitsteiligen Leistungen für die Lebensabläufe.
Die Entwicklung läuft bis zur Geburt im Uterus (Gebärmutter), und hat hier die größte Geschwindigkeit, bis etwa zum 20. Lebensjahr in Etappen für verschiedene Funktionen.
Die intrauterine Entwicklung beginnt mit der ersten Zellteilung zunächst als Massen- und Zellzunahme. Bis zum 56. Tag werden im Embryo alle Organanlagen differenziert, die menschliche Gestalt wird vorgebildet. Im Feten erreicht der Körper bis zur Geburt die selbständige Lebensfähigkeit. Die Funktionen reifen dafür aus. Die Plazenta (Mutterkuchen), die sich aus embryonalen und mütterlichen Zellen entwickelte, sichert dabei alle Versorgungsaufgaben, die für Atmung, Verdauung, Ausscheidung und Homöostase (Selbstregulation im physiologischen Gleichgewicht) erst nach der Geburt durch die eigenen Organe übernommen werden.
Die Ausbildung zum Erwachsenen entwickelt und differenziert die Funktionen in verschiedenen Zeitabläufen. Länge und Gewicht wachsen schnell bis zum 2. Jahr und um die Pubertät. Die Stoffwechselorgane folgen dem allgemeinen Wachstum. Das Zentralnervensystem (ZNS) reift schneller heran. Die lymphatischen Organe durchlaufen ein Maximum in der späten Kindheit, z.B. der Thymus (Bries, primäres lymphatisches Organ im oberen Mediastinum) um das 10. Lebensjahr.
Die Sexualorgane sind zur Geburt differenziert, erreichen aber erst in der Pubertät die Funktionsfähigkeit. Damit verschieben sich die Proportionen während der Entwicklung, und Kennzeichen werden erst im Ablauf sichtbar.
Altersmerkmale der biologischen Reifung sind:
das Zahnalter mit den Terminen des Erscheinens der Milchzähne und bleibenden Zähne;
das Knochenalter, z.B. für die Bildung der Handwurzelknochen;
das Geschlechtsalter mit Daten für primäre und sekundäre Merkmale, Anhand der Ausprägung dieser Merkmale kann ein Individuum dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden.
Gelenkt wird die Entwicklung nach genetisch festgelegten Plänen, vorwiegend über Hormone.
Bilder: © MediDesign Frank Geisler
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